„Europäische Bauhaus-Bewegung“ für Nachhaltigkeit

18. Oktober 2020, EU-weit/Brüssel
Ursula von der Leyen
 - Lisbon, APA/AFP

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will eine „neue Europäische Bauhaus-Bewegung“ anstoßen, um Nachhaltigkeit und Klimaschutz voranzubringen. In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ verwies von der Leyen auf das Ziel, Europa bis 2050 zum „ersten klimaneutralen Kontinent“ zu machen.

„Dafür braucht es aber mehr als nur das Zurückfahren von Emissionen. Der Green Deal muss auch ein neues kulturelles Projekt für Europa sein!“, schrieb die CDU-Politikerin. „Wir müssen Design und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang bringen.“ Dafür sollten Architekten, Künstler, Studenten, Systemwissenschaftler, Ingenieure und Designer zusammenarbeiten.

Das 1919 vom Architekten Walter Gropius in Weimar gegründete Bauhaus gilt bis heute weltweit als eine Ikone der Moderne, als einflussreichste Schule für Architektur, Kunst und Design. Sie zog später nach Dessau und schließlich nach Berlin um, bis sie 1933 auf Druck der Nazis geschlossen wurde.

„Das Bauhaus hat den sozialen und wirtschaftlichen Übergang zur Industriegesellschaft und ins 20. Jahrhundert buchstäblich mitgestaltet“, schrieb von der Leyen. „Hundert Jahre später stehen wir vor neuen globalen Herausforderungen: dem Klimawandel, der Digitalisierung und einem Anstieg der Erdbevölkerung auf bis zu zehn Milliarden Menschen bis 2050.“

Das „neue Europäische Bauhaus“ soll nach den Vorstellungen von der Leyens „den notwendigen gesellschaftlichen Diskurs über neue Bauweisen und Designformen anregen“. Es suche „praktische Antworten“ auf die Frage, wie modernes Leben im Einklang mit der Natur aussehen könne. Es soll sich auch die Digitalisierung zunutze machen: „Das Ziel sind vollständig klimaneutrale und lebenswertere Städte.“

In den kommenden zwei Jahren sollten zunächst fünf Projekte in verschiedenen Ländern der EU entstehen, kündigte von der Leyen an. „Alle sind dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet, setzen aber unterschiedliche Schwerpunkte. Diese reichen von naturnahen Baustoffen und Energieeffizienz über Kunst und Kultur, Demographie, zukunftweisende Mobilität bis zu ressourcenschonender digitaler Innovation.“

APA/dpa

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