Die in Grambach nahe Graz ansässige BDI-BioEnergy International GmbH wird eine neue Biodieselanlage in Belgien für den US-Konzern Cargill errichten. Es handle sich um den größten Auftrag der Firmengeschichte, hieß es am Freitag in einer Aussendung. „Verarbeitet werden alle Arten von Altspeiseölen und -fetten, einschließlich Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung und Abfällen aus der Lebensmittelindustrie, mit dem obersten Ziel der Ressourcen- und Umweltschonung.“
Die neue Anlage wird eine Produktionskapazität von 115.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr aufweisen und soll im Juni 2022 eröffnet werden. Der Start der mechanischen Ausrüstung vor Ort wird im Frühjahr 2021 sein, schilderte BDI-Geschäftsführer Hermann Stockinger auf APA-Nachfrage. Über das genaue Auftragsvolumen wurde Stillschweigen vereinbart, doch es handle sich jedenfalls um einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.
„Die neue Cargill-Anlage in Gent wird die erste Anlage in Europa sein, die in der Lage ist, alle Arten von Rohstoffen zu verarbeiten, einschließlich Fettsäuren aus der Pflanzenölraffination, flüssiger Rückstände aus industriellen Prozessen, und sogar das Fett, das aus Klärschlamm von lokalen Gemeinden gewonnen wird“, erklärte Roger Janson von Cargill. Das Projekt in Gent habe insgesamt einen Wert von rund 150 Mio. US-Dollar (126,89 Mio. Euro).
Die 1996 gegründete BDI-BioEnergy International errichtet Biodiesel-Anlagen nach dem von ihr entwickelten und patentierten Multi-Feedstock-Verfahren. Dabei wird Biodiesel aus verschiedenen Rohstoffen wie pflanzlichen Ölen, Altspeiseölen und tierischen Fetten produziert. Zudem habe sich die BDI auf die Entwicklung von Technologien zur industriellen Veredelung von Neben- und Abfallprodukten spezialisiert. Das Leistungsspektrum reicht von Auftragsforschung und Verfahrensentwicklung über Behörden-, Basic- und Detail-Engineering, Konstruktion und Inbetriebnahme bis hin zum After-Sales-Service. Die BDI-BioEnergy International GmbH beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter.
APA