Erneuertes Innkraftwerk Kirchbichl in Tirol in Betrieb

27. Oktober 2020, Kirchbichl/Innsbruck

Nach rund dreijähriger Bauzeit ist das erneuerte Innkraftwerk Kirchbichl (Bezirk Kufstein) nun mit allen Maschinen an das Tiroler Stromnetz angeschlossen worden. Die zuletzt errichtete, neue Turbine wurde kürzlich im Beisein von Landeshauptmann und Tiwag-Eigentümervertreter Günther Platter (ÖVP) gestartet. Im neuen Kraftwerk würden nun bis zu 165 Gigawattstunden Strom erzeugt, hieß es in einer Aussendung der Tiwag. Das entspräche einer Steigerung von 25 Prozent.

Das Innkraftwerk Kirchbichl ist das älteste große Laufkraftwerk der Tiwag. „Mit der erneuerten Anlage kann wieder für die nächsten 90 Jahre sauberer Strom aus heimischer Wasserkraft für die Menschen und Betriebe in der Region erzeugt werden“, verlautbarte Platter und sprach von einem „regionalen Referenzmodell für eine nachhaltige und sichere Stromversorgung“.

Im Zuge der Modernisierung wurde das Werk um ein zweites Krafthaus inklusive einer weiteren Turbine sowie eines Dotierkraftwerks zur Nutzung der Restwasserabgabe ergänzt. Mit den erzeugten 165 Gigawattstunden Strom könnten, so die Tiwag, 48.000 Haushalte in der Region versorgt werden. 

„Wir haben insgesamt 110 Mio. Euro investiert, um die Effizienz sowie den ökologischen Fußabdruck zu verbessern“, informierte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser. Zudem seien zusätzliche ökologische Begleitmaßnahmen getroffen worden. So gäbe es eine neue Fischwanderhilfe, die die Vernetzung der Lebensräume gewährleisten soll. 

Von einem „bedeutenden Beitrag zur energiewirtschaftlichen Autonomie des Landes“, sprach auch der zuständige Bauvorstand Johann Herdina und zog vor allem im Hinblick auf die Coronakrise eine positive Bilanz: „Besonders stolz bin ich, dass wir dieses Großprojekt unter Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens fertigstellen konnten.“ Ein wesentlicher Aspekt sei auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes gewesen – neben dem Krafthaus sei deshalb im Zuge der Erweiterung auch ein Entlastungsbauwerk errichtet worden, so Herdina. 

APA