Italien will Strom aus Nordafrika nach Europa holen

20. November 2020, Rom

Italien will zum internationalen Stromverteiler werden. Der italienische Stromnetzbetreiber Terna plant groß angelegte Investitionen, um Energienetze in Europa, Afrika und im Balkanraum zu verbinden. Damit will die Gesellschaft – zu 29,9 Prozent in der Hand der öffentlichen Holding CdP Reti – zu einem internationalen Player bei der Umsetzung der europäischen Strategie zur Senkung der CO2-Emissionen auf null bis 2050 aufrücken, teilte CEO Stefano Donnarumma mit.

Laut Ternas neuem Entwicklungsplan, laut dem mit staatlicher Unterstützung Investitionen in der Größenordnung von 9 Mrd. Euro umgesetzt werden sollen, will man in den nächsten Jahre Unterseenetze bauen, um Strom von Nordafrika nach Mittel- und Nordeuropa zu liefern. Damit soll Strom aus Sonnenenergie aus der Sahara bis nach Europa gebracht werden.

300 Mio. Euro sollen in das Projekt einer Untersee-Kabelleitung zwischen Italien und Tunesien investiert werden. Dadurch soll Nordafrika direkt an Mitteleuropa angebunden werden. Italien will damit zu einem Knotenpunkt für elektrische Energie avancieren.

Die börsennotierte Stromgesellschaft will ihre Investitionen in den nächsten drei Jahren um 22 Prozent erhöhen. Die Zahl der Mitarbeiter soll bis 2025 um zehn Prozent auf 5.000 steigen. Terna, Betreiber von 72.900 km Stromnetz, will bis 2023 seinen Jahresumsatz von 2,2 auf 2,7 Mrd. Euro anheben.

APA

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