Der Technologiekonzern Bosch hat angekündigt, im Jahr 2024 mit der Serienfertigung von stationären Brennstoffzellensystemen zur Energiegewinnung beginnen zu wollen. Das Unternehmen teilte am Montag auch mit, in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in die Marktreife der sogenannten Festoxid-Brennstoffzelle zu investieren.
Diese Hochtemperatur-Brennstoffzelle gilt als ein möglicher Baustein für nachhaltige Energiegewinnung in der Zukunft und kann für eine vernetzte, dezentrale Energieversorgung zum Beispiel von Städten, Fabriken, Rechenzentren oder Ladeparks von Elektro-Fahrzeugen dienen. Bosch arbeitet bei diesem Projekt seit längerem mit dem britischen Unternehmen Ceres Power zusammen, das die technologische Seite hauptsächlich verantwortet. Die beiden Unternehmen hatten sich im August 2018 zusammengetan. Bosch hält seit dem vergangenen Jahr rund 18 Prozent an dem Brennstoffzellen-Konzern.
Bosch betonte, ein solches Brennstoffzellensystem solle jährlich rund 200 Megawatt Leistung erbringen können. Gelinge das, könnten rund 400.000 Menschen in ihren Haushalten mit Strom versorgt werden, hieß es. Die Produktion für seine Serienfertigung will der Konzern an seinen Standorten in Bamberg, Wernau und Homburg, die Entwicklung in Stuttgart-Feuerbach und Renningen ansiedeln. Bosch rechnet mit einem wachsenden Markt in diesem Bereich und beschäftigt hier 250 Mitarbeiter. Im Vergleich zur Gesamt-Mitarbeiterzahl von rund 400.000 ist das allerdings ein sehr kleiner Teil. Das meiste Geld verdient der Konzern weiter mit seiner Autozulieferer-Sparte.
In einer Brennstoffzelle reagiert ein Brennstoff – meist Wasserstoff – mit Sauerstoff, wodurch elektrische Energie freigesetzt wird. Das Prinzip wird immer wieder auch als möglicher Antrieb der Zukunft für Autos gehandelt, konnte sich bisher aber nicht wirklich durchsetzen.
APA/dpa