Konstant Gruppe steigt in E-Mobilität ein

7. Dezember 2020, Innsbruck/Linz
Der Expansionskurs wird fortgesetzt
 - Stuttgart, APA (dpa)

Die Innsbrucker Konstant Unternehmensgruppe beteiligt sich am Linzer auf Hochleistungsdrähte spezialisierten Traditionsunternehmen GG Group (Gebauer & Griller) und erschließt damit einen dritten Geschäftsbereich: „E-Mobility“. Investitionen in Millionenhöhe seien am oberösterreichischen Produktionsstandort geplant, informierte Konstant am Montag.

Das Innovations- und Entwicklungszentrum werde in Linz bleiben, man wolle aber „mit den namhaften Kunden der Windkraft- und Automobilindustrie auch international wachsen“. Die Konstant-Gruppe, die rund 180 Mitarbeiter beschäftigt und im vergangenen Jahr über 60 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete, führt somit ihren Expansionskurs fort. Im Oktober war die Gruppe beim Fahrzeugbau-Unternehmen Rudolph & Sohn eingestiegen, seit Mai gehört die bayrische BComplete GmbH zur Firmengruppe. 

Mit dem Übergang des Produktionsstandortes Metallwerk in Linz zum neuen Eigentümer sei die strategische Konsolidierung der GG Group nun abgeschlossen, berichtete das oberösterreichische Unternehmen am Montag in einer Aussendung. 

Das Metallwerk ist auf Hochleistungsdrähte spezialisiert und verarbeitet jährlich 11.000 Tonnen Nichteisen-Metalle zu hochwertigen Wickeldrähten aus Aluminium und Kupfer sowie zu Drähten und Stangen aus Nickelbasislegierungen. Damit bedient es vorwiegend die Elektroindustrie (Windkraft), die Kabel- und die Schweißindustrie. Auf den derzeit in Fertigstellung befindlichen E-Mobility-Anlagen werden Flachdrähte für die Wicklung von Elektromotoren der neuesten Bauart hergestellt. Unter den Kunden befänden sich laut Aussendung mehrere Premiumhersteller der Automobilindustrie, welche ihre E-Modelle mit den Linzer Drähten bestücken.

„Diese Kernkompetenzen und insbesondere die jahrzehntelange Erfahrung des hochmotivierten Teams sind die Zutaten, welche einen Hidden-Champion ausmachen“, führte Konstant-Geschäftsführer und Neomiteigentümer Dietmar Gstrein aus. „Wir waren vom ersten Gespräch an von den verantwortlichen Ingenieuren und Technikern, welche die hochkomplexen Produktionsanlagen zum größten Teil selbst konstruiert und mit den hauseigenen Experten sowie externen Spezialisten aufgebaut haben, begeistert“, so Gstrein weiter. 

Der verbleibende strategische Hauptkern der GG Group wolle seine Ressourcen zukünftig überwiegend in den Wachstumsfeldern der Automobilindustrie E-Mobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung bündeln. Die GG Group wird, so informierte die Konstant Gruppe in ihrer Aussendung, künftig unter dem Namen „hpw – high performance wires“ firmieren. Mehr als 4.000 Mitarbeiter arbeiten an zehn Standorten weltweit für die GG Group, die sich 80 Jahre nach der Gründung noch in Familienbesitz befindet. 

Die beteiligten Akteure zeigten sich über die vor über einem Jahr begonnene strategische Konsolidierungsphase bei GG Group zufrieden. Man habe „langfristige und nachhaltige Entwicklungschancen unter Einbeziehung der Arbeitnehmervertreter wahrgenommen“, so die GG-Group Verantwortlichen in einer Aussendung, in der sie von einer „klaren Win-Win-Situation für alle beteiligten Parteien“ sprachen. „Es war von Anfang an unser erklärtes Ziel sicherzustellen, dass der neue Eigentümer volles Commitment zum eingeschlagenen Erfolgskurs des Standortes zeigt“, betonte Geschäftsführerin Eva Schinkinger. Man könne vor allem „von den kleineren Organisationsstrukturen der Konstant-Unternehmensgruppe und ihrem starken Engagement, das zukünftige Wachstum des Metallwerkes langfristig zu begleiten und stetig voranzutreiben“ profitieren, fügte Schinkinger hinzu.

„Die persönliche Chemie zwischen uns und dem Konstant-Team hat von Anfang an gepasst“, zeigte sich auch Konstant-Geschäftsführer Ewald Koppensteiner zufrieden. „Die nachhaltige Philosophie, sowie das Bekenntnis zu investieren und den Standort in Linz gemeinsam mit uns weiter entwickeln zu wollen hat uns schnell überzeugt“.

APA

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