
Das seit 2008 unabhängige Kosovo hat sich vom Elektrizitätsnetz Serbiens abgekoppelt und bezieht seinen Strom nunmehr aus einem Verbund mit Albanien. Die Umstellung erfolgte am Montag während einer Zeremonie mit dem albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama, an der sein kosovarischer Kollege Avdullah Hoti per Video-Schaltung teilnahm, wie Medien in Pristina und Tirana am Dienstag berichteten.
Mit dem Übertritt in den Verbund mit Albanien gewinnt der junge Staat an Souveränität hinzu. Denn im Verbund mit Serbien war der kosovarische Netzbetreiber KOSTT kein eigenständiges Mitglied im Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E. Im Verbund mit dem albanischen Betreiber OST ist das kosovarische Pendant nun offiziell Mitglied.
Serbien hat die Unabhängigkeit seiner einstigen, nunmehr nahezu ausschließlich von Albanern bewohnten Südprovinz bis heute nicht anerkannt. Beide Länder gehörten zu Jugoslawien, das in den 1990er-Jahren in einer Serie blutiger Kriege zerfallen war. Gewisse wirtschaftliche Kooperationen blieben aber erhalten. So verblieb das Kosovo bisher im serbischen Elektrizitätsnetz.
APA/dpa