Das Thema Klimawandel gewinnt für Notenbanken immer mehr an Bedeutung. Das geht aus zwei am Dienstag veröffentlichten Berichten des „Network for Greening the Financial System“ (NGFS), ein globaler Verbund von mehr als 80 Zentralbanken und Aufsichtsbehörden, hervor. „Der Klimawandel rückt auf der Agenda der Zentralbanken sichtbar nach oben. Immer mehr Zentralbanken investieren nachhaltig“, erläuterte Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
Bei einer NGFS-Umfrage, an der sich 40 Zentralbanken beteiligten, gaben 88 Prozent an, Nachhaltigkeit bei Investitionen zu berücksichtigen oder es zu erwägen.
Die große Mehrheit der Notenbanken sieht einem weiteren NGFS-Bericht zufolge auch Spielraum, klimabezogene Risiken in ihrem geldpolitischen Handlungsrahmen zu berücksichtigen. Hier beteiligten sich 26 Zentralbanken, die für 51 Länder stehen.
„Zentralbanken betrachten den Klimawandel als eine große Herausforderung, angesichts seiner möglichen Folgen für die Wirtschaft und den geldpolitischen Handlungsrahmen“, sagte Mauderer. Sie leitet die mit der Erstellung der Berichte betrauten NGFS-Arbeitsgruppen. Zentralbanken hätten allerdings unterschiedliche Mandate und damit nicht den gleichen Spielraum für klimaspezifische Maßnahmen. „Dieser hängt vom Mandat, dem Zweck der Portfolien sowie den investierten Anlageklassen ab.“
Notwendig für die öffentliche Hand wie auch den Privatsektor seien „konsistente und vergleichbare ESG Daten“, sagte Mauderer. Bei nachhaltigen Strategien berücksichtigen Investoren Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (englisch abgekürzt ESG).
APA/dpa