AGP schreibt in nächsten Wochen den Netzreservebedarf aus

17. Dezember 2020, Wien
Netze müssen stabilisiert werden - Wewelsfleth, APA/dpa

Der heimische Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) wird „zeitnah“, gleich in den ersten Wochen des neuen Jahres, den Netzreserve-Bedarf zur Stabilisierung der Netze ausschreiben. Das kündigte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Donnerstag bei einer Tagung des Regulators an. Basis dafür ist die ab 1. Jänner geltende Reform der Netzreserve, die am Mittwoch auch vom Bundesrat beschlossen worden ist.

Die Zeit zum Abschluss neuer Verträge zur Netzreserve drängt, weil die bestehende Regelung nur noch bis September 2021 gilt. Um das zu ermöglichen, wurde aus dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket der Punkt Netzreserve-Reform vorgezogen, als sich herausstellte, dass sich das EAG als Ganzes heuer nicht mehr ausgeht.

Die Netzreserve springt ein, um das Stromnetz bei Bedarf zu stabilisieren. Statt wie bisher größere Gaskraftwerke sollen das künftig auch kleinere Anlagen bis hin zu Biomasse oder auch Industriebetriebe sein können. „Die APG benötigt zur Aufrechterhaltung der Netzsicherheit und der Übertragungssicherheit eine gewisse Flexibilität. Das sind Kraftwerke, die zum Einsatz kommen“, erläuterte Urbantschitsch.

Urbantschitsch hob bei der Tagung zum EAG hervor, dass die Neuregelung der Netzreserve mehr Wettbewerbselemente und mehr Anbieter in dieses Segment hineinbringe. So sollen künftig ja auch kleinere Kraftwerke bis zu 1 Megawatt (MW) Leistung an der Netzreserve teilnehmen können und erstmals auch Erneuerbaren-Anlagen wie zum Beispiel Biomassekraftwerke. Zudem kann die Netzreserve erstmals auch von industriellen Verbrauchern angeboten werden, in Form nachfrageseitiger Laststeuerungs-Maßnahmen (Demand Side Response). Solche Anlagen können bei Bedarf den lokalen Verbrauch reduzieren und so zur Netzstabilität beitragen.

Wie Urbantschitsch betonte, gelten für die Netzreserve künftig CO2-Beschränkungen. Eine Teilnahme ist nur bis zu einem maximalen Ausstoß von 550 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (kWh) Strom möglich.

APA

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