Projekt unterstützt alle NÖ Gemeinden bei Energieraumplanung

15. Jänner 2021, Wien
Gewessler stellte das Projekt vor
 - Wien, APA

Das Pilotprojekt „Energieraumplanung für niederösterreichische Gemeinden“ soll alle 573 Kommunen im Bundesland beim Ausbau des Klimaschutzes unterstützen. Die Studie soll Leitfäden für nachhaltige Entwicklungen von Bau- und Infrastrukturprojekten auf kommunaler Ebene liefern. „Die Energiewende und der Bodenschutz sind wichtige Hebel in der Klimakrise“, erklärte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag bei einem Pressegespräch in Wien.

Das Projekt des Umweltministeriums, des Landes Niederösterreich und der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) sieht neben der Bereitstellung von Daten auch Schulungsprogramme für Gemeindevertreter vor. Die Siedlungsplanung soll darum auch die Effizienz der „Funktionsmischung“ aller Lebensbereiche, wie Wohnen, Arbeiten, Erholung, Kinderbetreuung und Einkaufen, berücksichtigen, berichtete Gernot Stöglehner von der BOKU. Dementsprechend sollen Standorte für Bauprojekte auch mit Hinblick auf öffentlichen Verkehr, oder Fahrrad- bzw. Fußwege ausgewählt werden.

„Wir beschäftigen uns seit zehn Jahren mit dem Thema“, erklärte Stöglehner. Alles, was vom Büro aus erledigt werden konnte, sei abgeschlossen. Nun stehe die Kooperation mit den Gemeinden an. Die Daten berücksichtigten u.a. die Wohnnutzflächen, Bevölkerungszahl und die Arbeitsorte. „Wir verschränken die allgemeine Datenbasis mit dem lokalen Wissen, daraus ergibt sich dann ein Planungsleitfaden anhand einer Methodik für strategische Entscheidungen“, führte der Wissenschafter aus. Die für die Gemeinden eigens erarbeiteten Leitfäden sollen innerhalb eines Jahres fertiggestellt sein.

„Österreich ist Europameister im Bodenverbrauch“, erklärte Gewessler. Weil Raumplanung Land und Gemeinden obliege, seien Kommunen eine „zentrale Ebene beim Klimaschutz“. „Wenn eine Schule erneuerbar beheizt wird und zeigt, dass es geht, hat das eine Strahlwirkung auf die Bürger“, so die Umweltministerin. Ortschefs würden darum oftmals als Vorreiter im Klimaschutz fungieren. „Unsere Bürgermeister sind da sehr motiviert“, berichtete LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP).

Für Pernkopf geht das Vorhaben Hand in Hand mit dem Raumordnungsgesetz. Dieses sei für die für Niederösterreichs Gemeinden in den nächsten Jahren verpflichtenden Klima- und Energiekonzepte eine „gute Grundlage“. Zentral sei dabei die Frage, wo was gebaut werden und wo Platz für erneuerbare Energien wie Fotovoltaikanlagen geschaffen werden könne. „Wenn man das nicht bedenkt, haben wir in ein paar Jahrzehnten eine schlechte Energiebilanz“, so Pernkopf. Er ging davon aus, die Klimaziele vor 2030 in Niederösterreich erreichen zu können.

APA

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