Der Klima-Sonderbeauftragte der neuen US-Regierung, John Kerry, will sein Land zum internationalen Vorbild beim Klimaschutz machen. „Die Welt wird uns daran messen, was wir hier zu Hause tun können“, sagte Kerry am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Man kann das Problem nicht allein lösen, aber unser Tun macht einen enormen Unterschied.“
Kerry sagte, beim Klimaschutz könne nicht mehr auf dem Spiel stehen als derzeit. Es gehe nun darum, die verlorenen letzten vier Jahre wettzumachen.
Der neue US-Präsident Joe Biden hat den Klimaschutz zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt. Biden wollte noch am Mittwoch mehrere Anordnungen unterzeichnen. Darin wird nach Angaben des Weißen Hauses unter anderem festgelegt, „dass Klimaüberlegungen ein wesentliches Element der US-Außenpolitik und der Nationalen Sicherheit“ seien. Außerdem werde darin bekräftigt, dass die USA bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine Führungsrolle einnehmen würden und dass Biden am Tag der Erde am 22. April einen Klimagipfel einberufen werde. Alle Bundesbehörden würden angewiesen, Strategien zu entwickeln, um Klimaschutz in ihre internationale Arbeit zu integrieren.
Bidens Vorgänger Donald Trump – der wiederholt Zweifel am menschengemachten Klimawandel geäußert hatte – hatte die USA aus dem Pariser Klimaabkommen zurückgezogen. Unmittelbar nach seiner Amtsübernahme am 20. Jänner hatte Biden die Rückkehr der Vereinigten Staaten zu dem Abkommen eingeleitet. Nach Eingang des Schreibens bei den Vereinten Nationen sagte Generalsekretär António Guterres, die USA seien vom 19. Februar an wieder Teil des Abkommens. Biden hat den früheren US-Außenminister Kerry zum Klima-Sonderbeauftragten ernannt, der in dieser Funktion dem Nationalen Sicherheitsrat angehört.
APA/dpa