Die deutsche Energietechnik-Konzern Siemens Energy will den im Zuge der Energiewende geplanten Umbau in den nächsten zehn Jahren „möglichst“ ohne betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen in Deutschland bewältigen. Mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall schloss Siemens Energy eine „Zukunftsvereinbarung 2030“, die den tiefgreifenden Umbau von den konventionellen Öl- und Kohlekraftwerken zu einer emissionsarmen Energieerzeugung regeln soll.
Die Arbeitnehmer machen dabei Abstriche gegenüber der Regelung, die beim früheren Mutterkonzern Siemens gilt. Dort sind Kündigungen und Standortschließungen in Deutschland grundsätzlich ausgeschlossen. Bei Siemens Energy heißt es nur, freiwillige Personalmaßnahmen hätten „Vorrang vor Kündigungen“.
Siemens Energy müsse investieren, um eine führende Rolle bei der Energiewende zu spielen, heißt es in einer Mitteilung. Doch die neuen Technologien werfen zunächst keine Gewinne ab. „Deshalb müssen wir jetzt unsere Kosten senken, profitabler werden und dann unser Portfolio aktiv auf die Wachstumsfelder ausrichten“, forderte Personalchef Tim Holt. Das gehe aber nur im Schulterschluss mit der Belegschaft. IG-Metall-Vorstandsmitglied und Siemens-Energy-Aufsichtsrat Jürgen Kerner zeigte sich zufrieden. Die Vereinbarung zeige, dass bei Siemens Energy „der Mensch nicht bedingungslos der Marge untergeordnet“ werde.
APA/ag