Stromverbrauch im Dezember etwas niedriger als im Vorjahr

3. Feber 2021, Wien
Rückgang um 0,2 Prozent
 - Köln, APA (dpa)

Der Stromverbrauch ist in Österreich zum Jahresende nur mehr leicht gesunken und war im Dezember um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Die Stromproduktion aus Wasserkraft war – erstmals seit Juli – etwas rückläufig, jene aus Windkraft sank um fast ein Viertel, geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Die Wärmekraftwerke erzeugten mehr als ein Jahr davor. Insgesamt ging die Stromproduktion um 2 Prozent zurück. Der Gasverbrauch stieg um 7 Prozent.

Der Inlandsstromverbrauch im Bereich der Gesamten Elektrizitätsversorgung betrug im Dezember 6,4 Terawattstunden (TWh), das waren um 0,01 TWh bzw. 0,2 Prozent weniger als im Dezember 2019. Der Dezember 2020 sei kälter gewesen als jener des vorangegangen Jahres, und die produzierenden Betriebe als wesentlicher Stromverbraucher hätten wohl normal verbraucht, so Johannes Mayer, Leiter der volkswirtschaftliche Abteilung der E-Control.

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft verzeichnete erstmals seit Juli einen Rückgang und lag um 0,01 TWh bzw. 0,5 Prozent unter Vorjahr, so die E-Control. Dabei wurde der Rückgang bei den Laufkraftwerken durch Zuwächse bei den Speicherkraftwerken teilweise ausgeglichen. Die Laufkraftwerke kamen um 6,6 Prozent weniger zum Einsatz, die Speicherkraftwerke mit 1 TWh um 11,3 Prozent weniger. Die Windkraftwerke produzierten nach einem Rückgang im November (minus 49,4 Prozent) im Dezember um 24 Prozent weniger. Die Wärmekraftwerke – im Wesentlichen Gaskraftwerke – legten zum ersten Mal seit März wieder zu und produzierten um 0,2 TWh bzw. 8,9 Prozent mehr. Insgesamt sank die Stromerzeugung um 2 Prozent auf 5,7 TWh. 

Die Stromimporte stiegen um 0,08 TWh oder 3,1 Prozent auf insgesamt 2,8 TWh. Die Exporte legten um 0,1 TWh bzw. 9 Prozent zu. Die Nettoimporte lagen bei 1,06 TWh und stellten den größten Importüberhang in diesem Jahr dar.

Die Erdgas-Abgabe an Endkunden stieg um 6,9 Prozent auf 12,1 TWh. Zurückzuführen ist dieser Anstieg laut Mayer vor allem auf die niedrigeren Temperaturen und den vermehrten Einsatz der Gaskraftwerke. Die Gasspeicher wiesen einen Füllungsgrad von 77,5 Prozent auf, das waren 19,6 Prozentpunkte weniger als ein Jahr davor. Der Speicherinhalt lag bei 74,3 TWh.

APA