Der Energiekonzern RWE hat trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seine Gewinnprognose für das abgelaufene Jahr übertroffen. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) liege voraussichtlich bei 3,2 (Vorjahr: drei) Milliarden Euro und werde damit das obere Ende der Prognose von 2,7 bis 3,0 Milliarden Euro überschreiten, teilte das Essener Unternehmen am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mit.
Rund lief es für den Konzern vor allem im Energiehandel, aber auch das Geschäft mit der Windkraft legte zu. Zudem konnte RWE im Bereich Kohle und Atom das bereinigte Ergebnis deutlich gegenüber dem Vorjahr steigern.
Das Dividendenziel von 0,85 Euro je Aktie für 2020 bestätigte Finanzchef Markus Krebber, der im Sommer an die Spitze des Konzerns rücken soll. RWE-Aktien legten zu, zeitweise stiegen die Papiere um 3,6 Prozent.
RWE erwarte „ein hervorragendes Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020, das unsere Prognose deutlich übertrifft“, bilanzierte Krebber. Getrieben sei dies vor allem durch die außerordentlich starke Entwicklung im Handelsgeschäft, das operativ rund 539 Millionen Euro verdiente – RWE hatte ursprünglich bis zu 350 Millionen Euro erwartet.
Die Sparte Offshore Wind konnte ihr bereinigtes Ergebnis (bereinigtes Ebitda) dank der günstigeren Wetterbedingungen um elf Prozent auf über eine Milliarde Euro steigern. Auch die Windräder an Land samt Solar legten dank neuer Anlagen zu. Das traditionelle Geschäft des Konzerns mit Strom aus den Kohlekraft- und Kernkraftwerken fuhr operativ 559 (Vorjahr: 340) Millionen Euro und damit deutlich mehr als im Vorjahr ein. Endgültige Zahlen für das vergangene Jahr will RWE am 16. März vorlegen.
APA/ag