Steiermark will mehr PV-Anlagen auf versiegelten Flächen

19. Feber 2021, Graz
PV-Anlagen sollen Boden künftig nicht versiegeln
 - Guignen, APA/AFP

Die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) will Photovoltaikanlagen (PV) auf bereits versiegelten Flächen fördern lassen, um der Verschwendung von „wertvollen“ Böden vorzubeugen. Durch die Coronakrise solle man nicht auf den Klimaschutz vergessen, sagte Lackner am Freitag in einer Online-Pressekonferenz. Für die Förderung stünde aus ihrem Ressort eine Million Euro zur Verfügung. Es gehe ums Ausbauen und gleichzeitig Natur und Landschaft schützen.

„Priorität ist es, vor allem die wertvollen Flächen zu schützen und die bereits versiegelten zu nützen“, sagte Lackner. PV auf bebauten Flächen oder auf Gebäuden nachträglich zu installieren habe einen höheren Aufwand als bei Freiflächen. Man wolle mit 50 Prozent fördern, so die Landesrätin. Sie nannte das Beispiel eines Baumarktes mit Parkplatz, rund 850 Quadratmeter, mit 100 Kilowatt peak Solarmodulanlage. Eine Solaranlage mit gleicher Leistung auf freier Fläche koste rund 100.000 Euro. Die Anlage über dem Parkplatz komme bei Überdachung auf rund 300.000 Euro. Von der Differenz würde das Umweltressort die Hälfte der Mehrkosten, sprich 100.000 Euro fördern.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten seien zum Beispiel bauwerksintegrierte PV-Anlagen, zum Beispiel farbige Module, die sich an Fassaden angleichen. „Das ermöglicht die Installation etwa in Altstadtschutzzonen“, sagte Lackner, Denkbar sind auch Hybridkollektoren, die Strom und Warmwasser liefern. Dazu komme noch die Nutzung von Carports, Anlagen entlang von Verkehrsflächen bei Straße und Bahn, Randflächen oder auch die schon bekannte Agrar-PV. Neu wären schwimmende PV-Anlagen auf ruhigen Wasserflächen. „Speicherteiche bei Beschneiungsanlagen kann man sich dabei gut vorstellen“, sagte der mit dem Programm betraute Mitarbeiter aus Lackners Ressort, Janosch Hartmann, auf Journalistenfragen. So etwas sei bisher nicht bekannt, es wäre toll, das zu realisieren. Man hoffe auf innovative Projekte. Lackner sagte, man wolle Best Practice-Beispiele schaffen, ohne gleich in die wertvolle Freifläche zu gehen.

Laut Hartmann habe man in Hinsicht auf etwa Parkplätze bei Supermärkten noch nicht mit den einzelnen Betreibern gesprochen. Gefördert werde eine Leistung von mindestens 20 Kilowatt peak, mindestens 120 Quadratmeter. Über das entsprechende Sachprogramm im Umweltressort sollen die Flächenpotenziale ausgelotet werden, so Lackner. Über das Raumordnungsgesetz habe man im Moment ausreichende Grundlagen.

APA

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