Die USA wollen mehreren Insidern zufolge in Kürze einen Bericht über am Bau der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligte Firmen vorlegen. Dieser Schritt könnte Sanktionen gegen das fast fertiggestellte Projekt nach sich ziehen. Der Bericht des Außenministeriums an den US-Kongress werde wohl am Freitag vorgelegt, sagten fünf mit der Situation vertraute Personen. Das US-Gesetz zu den Sanktionen trat am 1. Jänner in Kraft, als noch Donald Trump US-Präsident war.
Es verpflichtet die Regierung zu Strafmaßnahmen gegen die aufgelisteten Unternehmen. Auch der neue US-Präsident Joe Biden ist überzeugt, dass die Gasleitung ein schlechtes Geschäft für Europa sei. Allerdings könnte er länger mit den US-Verbündeten beraten und so Sanktionen hinauszögern, sagten vier der Insider. Solche Konsultationen sieht das Gesetz ebenfalls vor.
Die USA lehnen den Bau der rund 1.200 Kilometer langen Röhre mit der Begründung ab, Europa werde dadurch noch abhängiger von russischem Erdgas. Die USA wollen allerdings auch eigenes Gas in Europa verkaufen. Die Mehrheit an dem Pipeline-Projekt hält der russische Energiekonzern Gazprom. Finanzpartner sind neben der OMV Wintershall Dea und Uniper aus Deutschland sowie Royal Dutch Shell und Engie.
APA/ag