Der börsennotierte niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 Gewinn und Umsatz gesteigert. Der temperaturbedingte Energiebedarf in den relevanten Märkten Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien lag über dem Vorjahreswert, in Österreich auch über dem langjährigen Durchschnitt, wie die EVN am Freitag mitteilte. Die Coronakrise habe nur punktuelle Auswirkungen gehabt. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde heute bestätigt.
Der Konzerngewinn der EVN stieg um 12,7 Prozent auf 93,5 Mio. Euro. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erhöhte sich um 75,1 Prozent auf 333,8 Mio. Euro, das EBIT um 14,4 Prozent auf 135,9 Mio. Euro. Der Umsatz wuchs um 4,8 Prozent auf 604,1 Mio. Euro. Grund dafür war vor allem das im Sommer 2020 gestartete Abwasserprojekt in Kuwait.
Die Covid-19-Pandemie habe bisher dank des integrierten Geschäftsmodells und der breiten Kundendiversifikation nur punktuelle Auswirkungen auf die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung gehabt, so die EVN. Verzögerungen bei Bauvorhaben bzw. Investitionen im Netzbereich seien während des ersten Quartals 2020/21 bereits teilweise wieder aufgeholt worden. Nationale Lockdowns, Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen internationaler Lieferketten erschwerten aber das internationale Projektgeschäft.
Die Stromerzeugung der EVN sank um 4,3 Prozent auf 1.047 GWh, davon entfielen 543 GWh (Vorjahr: 544 GWh) auf Erneuerbare. Das Windaufkommen war geringer als im Vorjahr, das Wasserdargebot überdurchschnittlich gut. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken sank um 8,3 Prozent auf 504 GWh, hauptsächlich wegen des geringeren Einsatzes des deutschen Kraftwerks Walsum 10.
An Investitionen plant die EVN für die nächsten Jahre bis zu 450 Mio. Euro jährlich, davon werden rund drei Viertel auf Niederösterreich entfallen. In Krems wurde im ersten Quartal 2020/21 mit der Errichtung einer Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit einem Investitionsvolumen von 30 Mio. Euro begonnen.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2020/21 erwartet die EVN weiterhin – unter der Annahme durchschnittlicher energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen – ein Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 200 bis 230 Mio. Euro. Der weitere Verlauf der Coronakrise und daraus folgende gesamtwirtschaftliche Auswirkungen könnten einzelne Geschäftsbereiche und damit die Ergebnisentwicklung des Konzerns in der Zukunft jedoch negativ beeinflussen.
APA