Salzburg will Ausstoß der Treibhausgase bis 2030 halbieren

19. März 2021, Salzburg

Eine Halbierung der Treibhausgase (gemessen am Jahr 2005), eine Erhöhung des Anteils an erneuerbarer Energie auf zwei Drittel und 100 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie. Das sind die klimapolitischen Ziele des Landes Salzburg bis zum Jahr 2030. Dabei wurden schon die Vorgaben für 2020 zum Teil deutlich verfehlt: Denn bis dahin hätte der Ausstoß an Treibhausgasen um 30 Prozent reduziert werden sollen, tatsächlich geworden sind es gerade gut 15 Prozent.

Vor allem der motorisierte Verkehr hat den Erwartungen für 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht, wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Freitag bei der Präsentation des Masterplanes einräumte. Daher sollen im Bundesland in den kommenden zehn Jahren rund 1,7 Milliarden Euro in den öffentlichen Verkehr investiert werden, wobei hier der Bund kräftig mitzahlt. Neben dem ÖV-Ausbau setzt Salzburg vor allem auf die Elektromobilität: In zehn Jahren soll jedes vierte Auto an der Steckdose aufgeladen werden, das wären etwa 83.000 Fahrzeuge. Dafür sei auch ein Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendig. Auch beim Kleinlieferverkehr will Haslauer wegen des boomenden Internet-Handels den Umstieg auf Elektrofahrzeuge forcieren.

Problem Nummer zwei sei das Öl, erläuterte Energie- und Klimareferent LHStv. Heinrich Schellhorn (Grüne). Daher sollen in den kommenden zehn Jahren 26.000 der aktuell rund 45.000 Öl-Heizkessel aus Salzburgs Häusern verschwinden. Der Umstieg wird von Land und Bund gefördert. Weiters setzt das Land im Bereich Wohnen vor allem auf Sanierungen und Verdichtung, die Förderungen dafür seien teils kräftig erhöht worden, so Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS).

Beim Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie will Salzburg neben der Wasserkraft und der Photovoltaik auch in die Winderegie einsteigen: 25 Windräder an drei oder vier Standorten sollen in diesem Jahrzehnt aufgestellt werden, so Schellhorn. Der Strom aus Photovoltaik soll versechsfacht werden, und beim Ausbau der Wasserkraft fallen vor allem bekannte und teils schon in Bau befindliche Projekte ins Gewicht – Limberg III (Verbund), Tauernmoos (ÖBB) und Stegenwald (Salzburg AG).

Alles in allem soll im Bundesland Salzburg der Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um 1,55 Millionen Tonnen CO2 verringert werden, vorausgesetzt die heute von der Regierung als ambitioniert bezeichneten Ziele werden auch erreicht.

APA

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