Der von US-Präsident Joe Biden geplante Klimagipfel, mit der er die Rückkehr Washingtons zum Kampf gegen den Klimawandel markieren will, nimmt Formen an: Nach Angaben des Weißen Hauses wurden am Freitag 40 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu dem virtuellen Gipfel am 22. und 23. April eingeladen, darunter auch Chinas Präsident Xi Jinping und Kremlchef Wladimir Putin.
Der Klimagipfel solle „die Dringlichkeit – und die wirtschaftlichen Vorteile – von entschlossenerem Klimahandeln unterstreichen“, erklärte das Weiße Haus. Er sei ein „wichtiger Schritt“ auf dem Weg zur UNO-Klimakonferenz COP26 im November in Glasgow.
Bis dahin werde Washington als Beitrag zum Pariser Abkommen ein „ehrgeiziges Emissionsziel für 2030 ankündigen“, hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses weiter. Mit seiner Einladung zum April-Gipfel fordere Biden auch die anderen Staats- und Regierungschefs auf, ihre Strategien vorzustellen, um die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten.
Eine Einladung erhielten unter anderem auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson, Indiens Regierungschef Narendra Modi, sein israelischer Kollege Benjamin Netanjahu sowie Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro. Vertreten sind laut dem Weißen Haus 17 Staaten, die für 80 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind sowie Staaten, die im Kampf gegen den Klimawandel führend – oder aber von den Konsequenzen besonders betroffen sind.
Der eigene Gipfel ist Teil von Bidens Vorhaben, im Kampf gegen die Klimakrise wieder eine aktive Rolle einzunehmen. Sein Vorgänger Donald Trump hatte die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 geführt und die Vereinigten Staaten damit bei der Klimapolitik international zum Außenseiter gemacht. Trumps demokratischer Nachfolger kehrte kurz nach seinem Amtsantritt wieder zu der Vereinbarung zurück.
Seit dem 19. Februar beteiligt sich die weltgrößte Volkswirtschaft somit wieder am Kampf gegen die Klimakrise – wie fast alle Staaten weltweit. Dafür ist Biden auch zur Zusammenarbeit mit den Rivalen Russland und China bereit. Flankiert werden die internationalen Ambitionen von einer ehrgeizigen Klimapolitik zu Hause: Unter anderem soll der US-Stromsektor bis 2035 keine Emissionen mehr verursachen, bis 2050 soll die US-Wirtschaft klimaneutral werden.
Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 hat die Staatengemeinschaft eine Beschränkung der Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschlossen und nach Möglichkeit eine Beschränkung auf 1,5 Grad anvisiert. Die Ziele sind jedoch nicht bindend, die Umsetzung bleibt jedem Land selbst überlassen.
APA/ag