Im milden Februar weniger Strombedarf – Gasverbrauch höher

8. April 2021, Wien
Weniger Stromverbrauch im milden Februar
 - St

Im sehr milden Februar ist der Stromverbrauch in Österreich gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent gesunken, auch die Stromim- und -exporte verringerten sich. Das Gasverbrauch legte dagegen um fast ein Zehntel zu. Dafür wurde laut Regulator E-Control vor allem auf die Gasspeicher zurückgegriffen, denn die Gaseinfuhren und die inländische Gasproduktion waren rückläufig.

Der Inlandsstromverbrauch in der Gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs sank im Februar im Jahresabstand um 4,7 Prozent oder um 0,3 Terawattstunden auf 5,8 TWh. Erzeugungsseitig kamen Laufkraftwerke um 3,7 Prozent oder um 0,1 TWh weniger zum Einsatz, Speicherkraftwerke dagegen mit 0,9 TWh um 16,2 Prozent oder 0,1 TWh mehr.

Im Februar haben die milden Temperaturen den Lockdown als Verbrauchsdämpfer abgelöst, erklärte die Austrian Power Grid (APG) dazu. Ende des Monats sei der wöchentliche Stromverbrauch um ein Zehntel unter dem Schnitt der Jahre 2017 bis 2019 gelegen, so der Übertragungsnetzbetreiber. Vor allem die zweite Monatshälfte war laut Meteorologen ausgesprochen mild.

Die Stromproduktion aus Wasserkraft legte im Februar laut E-Control nach einem Rückgang im Jänner wieder leicht zu (+0,1 TWh bzw. +2 Prozent). Die Windkraftwerke erzeugten nach einem Plus im Jänner um 0,6 TWh bzw. um 57,4 Prozent weniger. Der Wärmekrafteinsatz (vor allem Gaskraftwerke) wuchs nach einem Rückgang zu Jahresbeginn um 10,7 Prozent oder 0,6 TWh auf 5,4 TWh.

Schwächer war der Stromaußenhandel, wobei die Ausfuhren stärker abnahmen als die Einfuhren, geht aus Daten der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Die Stromexporte verminderten sich um 35 Prozent oder um 0,7 TWh, die Stromimporte gingen um 19,7 Prozent oder um 0,5 TWh auf 2,1 TWh zurück. Die Nettoimporte lagen im Feber bei 0,8 TWh.

Am dritten Mittwoch im Februar wurde in der Gesamten Elektrizitätsversorgung eine Spitzenlast von 10,26 Gigawatt (GW) registriert. Im Öffentlichen Netz allein lag der Spitzenverbrauch auf Stundenbasis bei 9,4 GW (Endverbrauch plus Netzverluste, aber ohne Pumpspeicherung). Endverbraucher fragten am 11. Februar um 10.45 bis 11 Uhr (auf 15-Min-Basis) eine maximale Abgabe von 9,92 GW nach, das waren um 341 MW weniger als der Maximalwert am dritten Mittwoch.

Bei Gas kletterte die Abgabe an Endkunden im Februar gegenüber dem Vorjahr recht stark um 9,7 Prozent oder um 0,9 TWh auf 10,7 TWh. Die Inlandsproduktion sank um 12,8 Prozent oder um 0,1 TWh und setzte damit den Abwärtstrend der vergangenen Monate fort. Die Gasspeicher-Entnahme stieg um 192,5 Prozent oder um 10,8 TWh, was fast einer Verdreifachung entspricht. Die Einspeicherung sank um 27,6 Prozent oder um 0,4 TWh. Die Gasimporte waren mit -30,2 Prozent rückläufig, nach einem Plus im Jänner; die Exporte stiegen dagegen leicht an (+2,6 Prozent bzw. +0,7 TWh).

Der Speicherinhalt sank erneut sehr stark im Jahresabstand und wies einen Füllungsgrad von nur 37,5 Prozent auf – um 16,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat Jänner und sogar 42,7 Prozentpunkte unter Vorjahr. Die Gasmenge im Februar entsprach einem Speicherinhalt von 35,9 TWh. Geringe Einspeicherungen und deutlich höhere Speicherentnahmen führten zu 11,2 TWh mehr verfügbarem Gas, was vor allem durch geringere Nettoimporte (-10,2 TWh) kompensiert wurde.

APA