In einem Brief an US-Präsident Joe Biden hat der brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro Berichten zufolge Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel zugesichert. So verpflichte man sich, die illegale Abholzung in Brasilien bis 2030 zu beenden, hieß es demnach in dem Schreiben, aus dem etwa die Zeitung „Folha de S. Paulo“ am Mittwochabend (Ortszeit) zitierte.
Dies ist – auch im Hinblick auf den virtuellen Klimagipfel, zu dem Biden am 22. und 23. April eingeladen hat – das bisher stärkste Zeichen Bolsonaros. Der Präsident forderte jedoch wie Umweltminister Ernesto Salles für Anstrengungen beim Regenwaldschutz im Voraus finanzielle Mittel, während die USA zuerst Ergebnisse sehen wollen.
Am Mittwoch war auch ein neuer Plan zum Schutz des Amazonasgebiets im Amtsblatt veröffentlicht worden, in dem Bolsonaros Regierung ebenfalls erstmals ein konkretes Ziel für die Reduzierung der Amazonien-Abholzung nennt. Allerdings sei die angepeilte Fläche immer noch 16 Prozent höher als beim Amtsantritt Bolsonaros, hob der Klima-Think-Tank „Observatorio do Clima“ hervor.
Brasilien verfügt mit einem Anteil in der Größe Westeuropas über einen großen Teil des Amazonasgebiets, das als CO2-Speicher gilt, und hat somit eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Brasilianische Medien hatten von heftigen Bewegungen und zahlreichen US-amerikanisch-brasilianischen Treffen in Brasilia in den vergangenen Tagen berichtet. Dabei soll US-Botschafter Todd Chapman klargemacht haben, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern von der Haltung Brasiliens beim Klimaschutz abhängen.
Es war erwartet worden, dass Bolsonaros Regierung von Biden vor allem in der Umwelt- und Klimapolitik Gegenwind bekommen würde. Im Falle einer weiteren Zerstörung des Amazonasgebiets hatte Biden während des US-Wahlkampfs „erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen“ angekündigt.
APA/dpa