Menschen entscheiden sich offensichtlich vor allem dann zur Installation einer Solaranlage auf dem eigenen Haus, wenn es solche Anlagen schon in der Nachbarschaft gibt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Eine wichtige Rolle spielt dabei demnach die direkte Sichtverbindung.
Ausgewertet wurden Daten aus der US-Stadt Fresno, darunter Zensusdaten für jeden Bezirk und hochauflösende Satellitendaten zur Identifizierung von Solarpanels. Der Ansteckungs-Effekt ist demnach für die Kaufentscheidung wichtiger als andere Faktoren wie beispielsweise Einkommen, Bildungsgrad oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe.
„Es ist im Prinzip so: Wenn man ein Solarpanel vom eigenen Fenster aus sieht, dann beschließt man mit größerer Wahrscheinlichkeit, auch eines auf das eigene Dach zu stellen“, sagte die Autorin der Studie, Leonie Wenz. Sie wertete dieses Ergebnis als überraschend. Schon bei einer relativ geringen Entfernung zur nächsten Solaranlage nehme die Kaufneigung stark ab.
„Die Wahrscheinlichkeit, ein Solarpanel auf dem Dach zu haben, halbiert sich in etwa über die Länge eines Fußballfeldes“, sagt der PIK-Experte und Mitautor Anders Levermann. „Der Ansteckungs-Effekt nimmt exponentiell ab, je weiter die nächstgelegenen Solaranlagen von einem Haus entfernt sind.“
APA/ag