Land Tirol prüft Standorte für Wasserstoff-Tankstellen

28. April 2021, Innsbruck

Das schwarz-grüne Tiroler Landesregierung prüft, wo im Bundesland die Errichtung von Wasserstofftankstellen und Standorte für Wasserstoff-Erzeugung sinnvoll ist. Zwischenergebnisse einer Untersuchung zeigen, „dass es entlang der Hauptverkehrsrouten im Inn- und Wipptal sowie über den Fernpass knapp ein Dutzend Standorte gibt“, die dafür infrage kämen, hieß es. Man rechne bis 2030 mit einem Bedarf von etwa fünf Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsrouten.

Im Jahr 2050 sollen es bereits 30 sein. Daher brauche man „einen Fahrplan für eine effiziente Energienutzung und den schrittweisen Einstieg in die Wasserstoffmobilität“, sagte LHStv. und Energiereferent Josef Geisler (ÖVP). Bis 2050 sollen 70 Prozent des Güter- und Busverkehrs mit Wasserstoff statt Diesel fahren, dies sei das „Zielszenario zur Erreichung der Energieautonomie Tirols 2050“. 

„Den höchsten Wirkungsgrad der eingesetzten Energie von bis zu 80 Prozent haben wir, wenn die Wasserstoff-Erzeugung in unmittelbarer Nähe von Abnehmern sowohl des Wasserstoffs als auch der bei der Produktion anfallenden Abwärme liegt“, sagte Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol, welche die Studie für das Land durchführt. Dabei komme etwa die Einspeisung in ein Wärmenetz infrage. „Wird die Produktionsanlage darüber hinaus noch über eine direkte Leitung von einem nahe gelegenen Wasserkraftwerk versorgt, steht auch langfristig eine günstige Stromversorgung in Aussicht“, erklärte er.

Die Wasserstoffinfrastruktur soll je nach Bedarf gebaut werden. „Standorte können stufenweise entwickelt und Tankstellen anfänglich mittels Trailern mit Wasserstoff beliefert werden. Erst bei einer ausreichend hohen Nachfrage sollten ergänzend Wasserstoff-Erzeugungsanlagen am Standort errichtet werden“, so Ebenbichler. Überschüssiger Wasserstoff könne außerdem in das Erdgasnetz eingespeist oder in synthetisches Gas umgewandelt werden.

Erfreut über das Vorgehen Geislers zeigten sich die oppositionellen NEOS. Sie sahen „Fortschritte in Sachen Wasserstoff-Mobilität“. „Die Energieautonomie Tirols ist ohne Fortschritte auf diesem Gebiet nicht zu schaffen und gerade im Schwerlastverkehr wird um Wasserstoff-Antriebe kein Weg herumführen“, erklärte NEOS-Verkehrssprecher LAbg. Andreas Leitgeb.

APA

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