Einigung auf Schließung aller Kohleminen in Polen bis 2049

29. April 2021, Warschau
Polens Energiebedarf deckt sich derzeit zu rund 70 Prozent aus Kohle - Miko?ów, APA (AFP/Archiv)

Gewerkschaften und die Regierung in Polen haben sich auf die Schließung aller Kohlebergwerke im Land bis 2049 verständigt. Das Ministerium für Staatsvermögen, das die Verhandlungen auf Seiten der Regierung geführt hatte, nannte die Grundsatzeinigung am Mittwoch „historisch“. Die Vereinbarung sieht unter anderem Abfindungszahlungen für 120.000 Arbeiter im Kohlesektor sowie Fonds für das schlesische Kohlebecken vor.

„Es ist hart, zufrieden zu sein, wenn man so eine wichtige Industrie liquidiert“, sagte Dominik Kolorz von der Gewerkschaft Solidarnosc der Zeitung „Gazeta Wyborcza“. „Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, um alternative Arbeitsplätze zu schaffen.“ Die Einigung muss noch offiziell unterschrieben und bei der EU-Kommission eingereicht werden.

Der Kohlesektor ist in Polen ein sensibles politisches Thema. Minenarbeiter und ihre Familien stellen noch immer eine wichtige Wählergruppe dar und der polnische Energiebedarf deckt sich derzeit zu rund 70 Prozent aus Kohle. Bis 2040 soll dieser Anteil auf elf Prozent sinken, um den EU-weiten Kohleausstieg bis 2050 zu schaffen. Umweltschützer fordern von der polnischen Regierung, das Tempo beim Kohleausstieg weiter zu erhöhen.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

EnBW prüft Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro

13. September 2024, Karlsruhe
EnBW will Energiewende finanzieren
 - Stuttgart, APA/AFP

Umfrage: Knappe Mehrheit der Schweizer für Verbot neuer AKW

13. September 2024, Bern
Atomkraft wird auch in der Schweiz in Frage gestellt
 - LEIBSTADT, APA/THEMENBILD

E-Mobilität: ÖVP setzt weiter auf Technologieoffenheit

12. September 2024, Wien
Kocher: Über 300

US-Industrie drosselt wegen Hurrikan Öl- und Gasproduktion

11. September 2024, Houston (Texas)
In Louisiana befinden sich 3 der 7 großen LNG-Exportanlagen der USA
 - New Orleans, APA/AFP