Für die Wiener Stadtwerke ist das Corona-Jahr 2020 weitgehend erfreulich verlaufen. Am Donnerstag konnten Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und die beide Vorstände Martin Krajcsir und Peter Weinelt ein Umsatzplus von rund 4 Prozent auf 3,14 Mrd. Euro vermelden. Der Jahresüberschuss stieg um 15 Prozent auf 283 Mio. Euro. Günstig verlief die Entwicklung vor allem im Bereich Energie bzw. Netze. Die Pandemie wirkte sich auf die Wiener Linien aus – und die Bestattung.
„Es gibt gute Neuigkeiten“, zeigte sich Hanke im Gespräch mit Journalisten mit dem wirtschaftlichen Verlauf des Vorjahres zufrieden. Neben Umsatz und Überschuss stieg auch die Eigenkapitalquote – nämlich um 5 Prozentpunkte. Sie beträgt nun 36,2 Prozent. Konkret kletterte das Eigenkapital im Stichtagsvergleich um 41 Prozent auf 5 Mrd. Euro. Als maßgeblicher Grund wurde hier die Entwicklung der Bewertung der Verbund-Beteiligung genannt.
Zu den Stadtwerken gehören unter anderem die Unternehmen Wiener Linien, Wien Energie, Wiener Netze, Bestattung und Friedhöfe oder auch die Wipark-Garagen. Die Bilanzsumme der Gruppe stieg 2020 um rund 22 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro. Investiert wurden im Vorjahr insgesamt 647,6 Mio. Euro. Dass nun bis 25 Jahren sogar 5,6 Mrd. Euro ausgegeben bzw. verbaut werden, liegt vor allem an der Erweiterung des U-Bahn-Netzes. Doch auch in die Wasserstoff-Technologie wird investiert. 2020 wurde eine eigene Gesellschaft gegründet. Ab 2024 soll dann bereits eine Buslinie mit selbst erzeugtem grünem Wasserstoff betrieben werden.
Entscheidend für das gute Ergebnis war der Geschäftsbereich Energie verantwortlich, der im Vorjahr ein Plus von 16 Prozent auswies. 2,63 Mrd. Euro oder knapp 84 Prozent des gesamten Umsatzes wurden 2020 hier lukriert. Höher waren die Erlöse bei den Gasverkäufen und den Netzen, ein leichtes Minus gab es hingegen bei Strom und Wärme.
Ein Coronaeffekt war im Bereich Verkehr und Garagen zu verbuchen. Die Wiener Öffis transportierten deutlich weniger Fahrgäste, ein Minus von 17 Prozent war die Folge. Im Geschäftsbereich Bestattungen und Friedhöfe stiegen die Erlöse hingegen um 3 Prozent, wobei sich hier die leicht gestiegenen Anzahl von Sterbefällen während der Pandemie auswirkte. Die Zahl der Bestattungen stieg um 0,6 Prozent auf 7.725.
Der Stand der Mitarbeiter konnte trotz Pandemie gehalten werden, wie betont wurde. Insgesamt sind rund 15.000 Personen in den einzelnen Bereichen beschäftigt. Ein Plus von 4,7 Prozent wurde bei den Lehrlingen verzeichnet. Im Jahresschnitt wurden im Vorjahr 376 junge Menschen ausgebildet.
APA