Eine Milliarde Euro Förderung für bayerische Wasserstoffprojekte

14. Juni 2021, München
Markus Söder und Peter Altmaier
 - München, APA/dpa

In Deutschland werden sechs bayerische Wasserstoffprojekte mit rund 1 Milliarde Euro von Bund und dem Freistaat Bayern angeschoben. Zusammen mit Geld der beteiligten Unternehmen ergebe sich dadurch eine Investitionssumme von 2 Milliarden Euro, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach einer Besprechung mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Wirtschaftsvertretern. Dabei kommen rund 700 Mio. Euro vom Bund und 300 Mio. Euro vom Freistaat.

Altmaier betonte die Bedeutung der Wasserstofftechnologie für die Energiewende. Dabei sei der Wasserstoff das fehlende Glied in der Kette. Grüner Wasserstoff könne weltweit dort produziert werden, wo die Gegebenheiten günstig seien und dort verbraucht werden, wo er benötigt werde.

Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lobte die Initiative. Man werde erst in einigen Jahren begreifen, wie wichtig sie sei. Wasserstoff sei gleichzeitig Klimaschutz und Arbeitsplatzschutz. Zu den beteiligten Unternehmen gehören unter anderem BMW, Bosch, Siemens Energy und Wacker Chemie.

Die deutsche Regierung hatte vor einem Jahr ihre Wasserstoffstrategie verabschiedet, mit der Deutschland in diesem Feld weltweit führend werden soll. Zuletzt wurden für ein europäisches Wasserstoffprojekt 62 deutsche Vorhaben ausgewählt. Hierfür wurden 8 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Davon bekommt Bayern nun eine Milliarde Euro, womöglich am Ende noch etwas mehr.

Die deutsche Regierung will durch den Einsatz von Wasserstoff etwa in der Stahl- und der Chemieindustrie den CO2-Ausstoß deutlich verringern und die Klimaschutzziele erreichen. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Gerade grüner Wasserstoff ist allerdings deutlich teurer als fossile Brennstoffe. Daher plant oder prüft die Regierung eine ganze Reihe von Instrumenten, um die Produktion in Schwung zu bringen.

Am Montag wurde zudem die Stiftung H2Global von 16 Unternehmen gegründet. Über die Stiftung werden grüner Wasserstoff und Derivate im Ausland mit langfristigen Verträgen angekauft, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Die Mengen sollten dann über jährliche Auktionen in Deutschland weiterverkauft werden. „Langfristige Abnahmeverträge schaffen so Planungs- und Investitionssicherheit für die Wirtschaft.“ Das Wirtschaftsministerium unterstütze das Instrument mit rund 900 Mio. Euro. Ziel sei es, schnell einen verlässlichen Markt zu schaffen. „Mit Lieferungen der Wasserstoffprodukte ist ab 2024 zu rechnen.“

APA/ag