Globale Aufseher wollen Anleger vor „Greenwashing“ schützen

1. Juli 2021, London

Die internationalen Wertpapieraufseher wollen Vermögensverwaltern schärfer auf die Finger schauen, um Etikettenschwindel bei „grünen“ Investments zu verhindern. Die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO), zu der Aufseher in den USA, Europa und Asien gehören, legte am Mittwoch Vorschläge vor, wie Kontrolleure Anleger besser vor dem sogenannten „Greenwashing“ schützen können.

Sie machten zugleich Vorschläge, welche Nachhaltigkeitsstandards die Aufseher von Vermögensverwaltern erwarten sollten.

Der Geldzufluss in Fonds, die mit Vorzügen ihrer Investments bei Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung (ESG) werben, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Sowohl bei Großinvestoren als auch bei Privatanlegern gewinnen derartige Anlagen immer mehr an Bedeutung, so dass an dem Thema ESG in der Branche inzwischen keiner mehr vorbeikommt. Doch Aufseher sind besorgt, was die Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit von Informationen zu ESG-Kriterien betrifft, die die Vermögensverwalter veröffentlichen.

Bei der Vermarktung stuften einige Investmentmanager Produkte irreführend als nachhaltig ein, obgleich sich bei den zugrundeliegenden Anlagestrategien oder den Aktionärspraktiken nichts grundlegend geändert habe, erklärte die IOSCO. Aufseher sollten daher erwägen, ihre Anforderungen klarzustellen oder neue Vorgaben zu machen zur Veröffentlichung von ESG-Eigenschaften. Die Branche solle dazu auffordert werden, sich auf gemeinsame Begriffe und Definitionen für nachhaltige Investments zu verständigen, um weltweit Übereinstimmung zu erzielen. Für ihre Vorschläge leitete die IOSCO öffentliche Konsultationen bis Mitte August ein.

APA/ag

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