Infineon verlängert Finanzierung von Innovationslabor am MCI

6. Juli 2021, Wien
Derzeit wird an einer CO2-Sensorik geforscht
 - Innsbruck, MCI/Geisler

Das von Infineon Austria und dem Management Center Innsbruck (MCI) betriebene „Emerging Applications Lab“ erhält vom Halbleiterriesen in den kommenden zwei Jahren insgesamt 800.000 Euro. Die seit 2016 bestehende Kooperation werde verlängert, heißt es in einer Aussendung. In dem Innovationslabor werden Hard- und Software zu Referenzsystemen kombiniert. Aktuell arbeitet man beispielsweise an einem CO2-Sensor zur Messung der Luftqualität.

„Hier wird die wissenschaftliche Expertise mit den Marktanforderungen der Industrie professionell verbunden, um neue Systemlösungen schneller in die Anwendung zu bringen“, so Infineon Austria-Chefin Sabine Herlitschka. Insgesamt wurden bisher mehr als 20 Demonstratoren mit Chiplösungen von Infineon entwickelt. Einen „Magneten für technische Talente“ sieht wiederum MCI-Rektor Andreas Altmann in dem Innsbrucker Lab, das den Studierenden eine praxisorientierte Ausbildung ermögliche und in dem aktuell acht Fachkräfte arbeiten. Seit 2016 seien hier bereits über 120 wissenschaftliche Arbeiten verfasst worden.

Derzeit entwickle man ein CO2-Sensorsystem zur Messung und Visualisierung der Luftqualität in Innenräumen. Bei schlechter Luft wird gewarnt und für die nötige Frischluftzufuhr gesorgt. Das könnte auch im Hinblick auf die Pandemie nützlich sein, da die Konzentration von Aerosolen, über die das Coronavirus übertragen wird, mit der CO2-Konzentration korreliere. „Gerade beim CO2-Sensor haben wir als Entwickler und Anwender den Nutzen als auch den hohen Bedarf nach smarten Lösungen gesehen“, erklärt Lab-Leiter Ronald Stärz. Künftig soll der Sensor, der sich den Angaben zufolge besonders durch seine kleine Bauform auszeichnet, auch in den Hörsälen des MCI eingesetzt werden.

In den kommenden Jahren ist unter anderem die Entwicklung leistungsstarker und kleiner Elektroantriebe geplant. Sie können beispielsweise für kollaborative Robotiksysteme verwendet werden, die in der Industrie als Serviceroboter, in der Logistik oder im Katastrophenschutz zum Einsatz kommen. Ein Schwerpunkt liegt auch auf Wireless-Charging-Systemen, die mehrere Geräte – Wearables, Smartwatches oder mobile Endgeräte – gleichzeitig drahtlos aufladen können.

APA