Umweltorganisationen halten das von der EU-Kommission vorgestellte Klimaschutzpaket für unzureichend. Das Paket „Fit for 55“ bleibe „in zu vielen Punkten zahnlos. Wesentliche Ziele, wie der Ausbau erneuerbarer Energieträger oder die Steigerung der Energieeffizienz bleiben für die EU-Mitgliedsstaaten letztlich unverbindlich, obwohl die Umsetzung wesentlich von ihnen abhängt“, erklärte Johannes Wahlmüller Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
In den kommenden Verhandlungen gelte es noch deutlich nachzubessern, damit die EU sich glaubwürdig als Klima-Vorreiter positionieren kann“, so Wahlmüller.
Ähnlich äußerte sich auch Greenpeace. Damit werde die Zerstörung des Planeten nicht aufgehalten, sagt EU-Direktor Jorgo Riss. Viele Maßnahmen würden mindestens zehn Jahre lang noch nicht greifen, wie das Auslaufen von Verbrennermotoren ab 2035. Andere würden Öl auf das Feuer gießen. Das Paket der EU-Kommission sei „nicht fit“, um die Klimakrise einzudämmen.
„Gute Ansätze, aber insgesamt noch viel zu wenig“, lautet das Urteil von WWF-Klimasprecher Karl Schellmann über das EU-Klimapaket. „Die Schritte gehen zwar in die richtige Richtung, aber zu langsam und zögerlich. Aus Sicht der Wissenschaft ist klar, dass eine Reduktion um mindestens 65 Prozent nötig wäre, um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Aber selbst das schwache Kompromiss-Ziel wird mit dem vorliegenden Plan kaum zu erreichen sein“, so Schellmann. In den nun folgenden Verhandlungen mit Rat und Parlament müsse dringend nachgebessert werden.
APA