OPEC rechnet 2022 mit Nachfrageanstieg auf Vor-Corona-Niveau

12. August 2021, Wien
OPEC erwartet 2022 Normalisierung
 - Williston, APA/AFP

Das Erdölkartell OPEC rechnet für 2022 weiterhin mit einer weltweiten Ölnachfrage auf einem ähnlichen Niveau wie vor Beginn der Pandemie. Die Nachfrage im kommenden Jahr werde im Schnitt um 3,3 Mio. Fass täglich auf 99,9 Mio. Barrel pro Tag steigen, erklärte die OPEC am Donnerstag in ihrem neuen Monatsbericht. Dabei dürfte die gesamte globale Ölnachfrage im zweiten Halbjahr 2022 die Schwelle von 100 Mio. Barrel pro Tag überschreiten.

Die Wirtschaftsaktivitäten dürften dank massiver Konjunkturpakete weiter an Fahrt gewinnen, so die Öl-Organisation. Zudem werde die Covid-19-Pandemie durch Impfprogramme und eine verbesserte Behandlung unter Kontrolle gebracht werden, was zu einer weiteren Erholung der Wirtschaftstätigkeit und einem wachsenden Ölnachfrageanstieg in der OECD und den Nicht-OECD-Ländern führen werde.

Für das heurige Jahr 2021 ließ die OPEC – anders als die Internationale Energieagentur (IEA) – ihre Erwartungen im Vergleich zum Vormonat unverändert. Dies gelte trotz der von ihr vorgenommenen leichten Aufwärtskorrektur für das Wirtschaftswachstum, da sich die Korrektur nach oben vor allem auf nicht ölintensive Sektoren beziehe. Die Ölnachfrage werde heuer weiter mit 96,6 Mio. Fass täglich um etwa 6,0 Mio. Barrel/Tag höher als 2020 gesehen. Jedoch habe man, so die OPEC, Korrekturen im ersten Quartal berücksichtigt, die auf eine unerwartet schwache Nachfrage in den amerikanischen OECD-Ländern zurückzuführen sei sowie auf unerwartet starke Daten aus Nicht-OECD-Ländern im zweiten Quartal. Die IEA dagegen hat am Donnerstag wegen der Corona-Delta-Variante die Nachfrageprognose für heuer von im Schnitt 96,4 auf 96,2 Mio. Fass pro Tag reduziert.

Im Vormonat Juli ist die Welt-Ölproduktion nach Einschätzung der OPEC um 0,97 Mio. Barrel pro Tag auf durchschnittlich 95,69 Mio. Fass täglich gestiegen und der OPEC-Anteil daran um 0,4 Prozentpunkte auf 27,9 Prozent angewachsen.

Die OPEC-Mitglieder förderten dem OPEC-Bericht zufolge im Juli im Schnitt 26,66 Mio. Barrel täglich, um 637.000 Fass pro Tag mehr als im Juni (26,02 Mio. Barrel/Tag). Die führende OPEC-Fördernation Saudi-Arabien steigerte die Produktion laut Sekundärquellen von 8,91 auf 9,40 Mio. Barrel täglich, der Irak blieb mit 3,98 Mio. Fass/Tag gleich, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit 2,72 Mio., dem Iran mit 2,49 Mio. und Kuwait mit 2,43 Mio. Barrel pro Tag. In Libyen, wo auch die österreichische OMV stark engagiert ist, verharrte die Förderung demnach bei 1,17 Mio. Fass/Tag.

APA

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