Shell akzeptiert Strafzahlungen für Umweltschäden in Nigeria

12. August 2021, London/Abuja
Shell muss für Umweltschäden zahlen
 - , APA/Movement for the Survival of the Ogoni People

Der Ölkonzern Shell muss wegen Umweltverschmutzungen im Niger-Delta eine Millionen-Entschädigung an Gemeinden im Südosten Nigerias zahlen. Die nigerianische Tochter des britisch-niederländischen Unternehmens, SPDC, akzeptierte am Mittwoch eine Strafzahlung in Höhe von knapp 95 Millionen Euro. In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um Umweltschäden durch Öl-Lecks in den 1970er Jahren.

Shell war wegen der Ölverschmutzungen 2010 verurteilt worden. Seitdem hatte das Unternehmen das Urteil wiederholt ohne Erfolg angefochten. Am Mittwoch einigte sich der Konzern schließlich mit den Klägern auf einen Vergleich. Shell beharrte aber auf seinem Standpunkt, dass die Öl-Lecks durch Sabotageaktionen während des Bürgerkriegs in Nigeria von 1967 bis 1970 verursacht worden seien.

Bereits im Jänner hatte ein Gericht in den Niederlanden Shell dazu verurteilt, Entschädigungen für Öl-Lecks in zwei Dörfern in Nigeria zu zahlen. Geklagt hatten Bauern aus Dörfern im Niger-Delta. Sie hatten ihre Klage 2008 eingereicht und bekamen schließlich nach 13 Jahren Recht.

Die Ölreserven im Niger-Delta machen Nigeria zum größten Förderer in ganz Afrika. Dennoch lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Deltas in Armut. Durch Umweltschäden in der Region sind die bedeutendsten dortigen Wirtschaftszweige, Landwirtschaft und Fischerei, stark gefährdet.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

VfGH hat Regelung im NÖ Elektrizitätswesengesetz aufgehoben

28. März 2024, Wien/St. Pölten

Gasfund in Molln – Weitere Tests nötig

25. März 2024, Molln
Alan Reingruber: "Brauchen mehr Details"
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Methan – Lecks in Öl- und Gasindustrie sind ein Problem

20. März 2024, Genf
Undichte Pipelines setzen Methan frei
 - Saint-Colomban, APA/AFP

ADX meldet Erdgasfund in Oberösterreich

18. März 2024, Molln
Paul Fink und Alan Reingruber von ADX Vie bei einer Pressekonferenz