Das Large Engines Competence Center LEC hat seine Simulationstools so umfassend weiterentwickelt, dass damit nicht nur Motoren, sondern auch ihre Produktion und gesamte Industriestandorte CO2-frei werden sollen. Die neue Software LEC ENERsim zur Energieoptimierung und Emissionsreduktion ist für Industrieanlagen unterschiedlicher Branchen anwendbar.
Nullemissionen heißt das Ziel, und dafür erhöht sich beim LEC auf dem Campus der TU Graz wieder einmal die Schlagzahl. Das weltweit führende Forschungszentrum für nachhaltige Energie und Transportsysteme spielt eine Schlüsselrolle bei dem mit neun Millionen Euro dotierten EU-Projekt Hy-MethShip. Dieses soll ermöglichen, dass Hochseeschiffe in naher Zukunft quasi frei von CO2-Emissionen über die Weltmeere fahren. Elementar dafür ist der Übergang von fossilen Kraftstoffen zu Wasserstoff und anderen E-Fuels.
VERMEIDUNG VON BLACK-OUTS. Eine weitere zentrale Rolle in der LEC-Forschung spielt die Weiterentwicklung des Kraftwerks der Zukunft Richtung grüne Energie. Im zwei Millionen Euro schweren LEC-COMET-Projekt Hy2Power entsteht am Verbundstandort Mellach bei Graz gemeinsam mit dem Motorenhersteller INNIO, TU Graz, HyCentA und AIT eine Pilotanlage mit Wasserstoff-Energiespeicher samt Rückverstromungsmodul zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz, die sich durch den hohen Anteil an Wind-und Solarenergie ergeben. Durch innovative Energiespeicherung und Rückverstromung sollen Black-outs vermieden werden.
SOFTWARE ZUR CO2-REDUKTION. Das LEC und sein Forschungsteam unter der Leitung von Andreas Wimmer nehmen beim Erreichen der globalen Klimaziele nicht nur im Bereich Green Shipping und emissionsfreier Energiesysteme eine Vorreiterrolle ein. Ihr umfassendes Simulations-Know-how wird nun auch auf gesamte Industrieanlagen angewandt: Konkret haben die Wissenschaftler in Graz auf Anfrage aus der Industrie die LEC-Simulationssoftware dahingehend weiterentwickelt, dass sie zur Optimierung des Energiesystems von gesamten Industriestandorten eingesetzt werden kann. Damit können unterschiedliche Szenarien virtuell rasch erprobt und die beste Lösung aus technischer und wirtschaftlicher Sicht zur Erreichung der CO2-Reduktion gefunden werden.
Anwendung findet die Software beispielsweise beim Gasmotorenhersteller INNIO, der neben seiner Produktpalette auch den gesamten Produktionsstandort in Jenbach so rasch wie möglich CO2-frei machen möchte. LEC-Chef Wimmer: „Nicht nur der Einsatz der Motoren in den unterschiedlichen Anwendungen, sondern die ganze Produktion und die notwendigen Motorentests sollen so rasch wie möglich CO2-frei sein. Ganz besonders freut es mich, dass die CO-MET-Forschungsförderung wesentlich dazu beigetragen hat, das LEC als Systemintegrator auch außerhalb des Großmotorenbereichs zu etablieren.“ Die Systemoptimierung made by LEC ist für die Energiesystem-Optimierung und Emissionsreduktion von Industriestandorten verschiedenster Arten einsetzbar. Mit seiner Forschung und seinen Produkten trägt das LEC somit wesentlich zur Erreichung der Klimaziele bei.
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