Österreich will bald einen sogenannten Green Bond, also eine „grüne Anleihe“ begeben. Solche Anleihen dienen der Kapitalbeschaffung zur Verhinderung oder Verringerung von Umwelt- und Klimaschäden. Die Premiere soll im ersten Halbjahr 2022 erfolgen, hieß es von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Rande des Forum Alpbach zur APA. Die entsprechenden technischen Vorarbeiten zwischen dem Finanzministerium und der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) seien abgeschlossen.
Blümel hat nun die OeBFA mit der Bildung einer interministeriellen Arbeitsgruppe beauftragt, um konkrete grüne Projekte zu definieren. Ausgearbeitet werden sollen auch noch Details wie etwa das Volumen, die Laufzeit und die Ausgestaltungsform.
„Österreich hat große Expertise mit nachhaltigen Finanzierungsprojekten, und unser Portfolio beinhaltet bereits einen sehr hohen Anteil an grünen Investments, und unsere Staatsanleihen sind bei den Investoren nach wie vor sehr gefragt“, sagte Blümel. „Gleichzeitig prüfen wir jede Möglichkeit, um unsere Finanzierungsstruktur weiter zu optimieren und dadurch einen Mehrwert für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu generieren.“
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Staaten eigene Green Bonds aufgelegt. „Im Regierungsprogramm haben wir uns gemeinsam zu diesem Schritt entschlossen“, so Blümel, Green Bonds als „Zusatzangebot“ bezeichnet. Die Resonanz der Märkte – der Minister erwartet eine gute – werde genau analysiert werden. Bei der Auswahl der grünen Investments werde sich der Bund an internationalen Marktstandards orientieren. Die Aufteilung der einzelnen grünen Ausgabenkategorien hänge stark davon ab, welche Schwerpunkte ein Land setzen wolle.
„Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der erneuerbaren Energie, Forschung und Entwicklung oder auch die Stärkung der nachhaltigen Landwirtschaft sind mögliche Investitionen, die wir in einem rot-weiß-roten Green Bond abbilden werden“, kündigte Blümel an. Es werde gezielt in eine ökologische Transformation investiert.
APA