Die politischen Spannungen zwischen den Regierungen in Peking und Washington können nach der Ansicht der Volksrepublik die Zusammenarbeit zwischen den USA und China im Kampf gegen den Klimawandel untergraben. Die gemeinsamen Bemühungen beider Seiten gegen die globale Erwärmung seien zwar eine „Oase“ inmitten der weitreichenden Streitigkeiten beider Länder, teilte Außenministerium Wang Yi nach einem virtuellen Treffen mit US-Klimabeauftragten John Kerry mit.
„Aber um die Oase herum ist eine Wüste, und die Oase könnte sehr bald verödet sein“, sagte er. Die chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit beim Klimawandel könne nicht von anderen diplomatischen Fragen getrennt werden.
Die Vereinigten Staaten hatten gehofft, Klimafragen von ihren umfassenderen Streitigkeiten mit China über Themen wie Handel, Menschenrechte und die Ursprünge der Corona-Virus-Pandemie trennen zu können. „Die G2 (China und die Vereinigten Staaten) müssen erkennen, dass über ihre bilateralen Oasen und Wüsten hinaus der ganze Planet auf dem Spiel steht“, sagte Li Shuo, leitender Klimaberater bei der Umweltorganisation Greenpeace.
Kerry hält sich in der nordchinesischen Stadt Tianjin auf, um mit Xie Zhenhua, Chinas Sondergesandtem für Klimafragen, persönliche Gespräche über die gemeinsame Reaktion der Länder auf die Klimakrise zu führen. Das Treffen ist das zweite zwischen Kerry und Xie. Kerry ist nicht befugt, andere Themen als den Klimawandel zu erörtern.
APA/ag