Pumpspeicherkraftwerk Koralm ist umweltverträglich

9. September 2021, Deutschlandsberg

Das Land Steiermark hat die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb des Pumpspeicherkraftwerks auf der weststeirischen Koralm erteilt. Nach einem am Donnerstag veröffentlichten UVP-Bescheid werden u.a. betroffene Naturdenkmäler entlang der Schwarzen Sulm mit Baubeginn „aufgehoben“. Sandra Krautwaschl (Grüne) rechnete am Donnerstag mit Beschwerden gegen den Bescheid.

Das Land als für die UVP zuständige Behörde veröffentlichte am Donnerstagvormittag die Genehmigung für das Bauprojekt im Bezirk Deutschlandsberg. Innerhalb der nächsten zehn Jahre muss mit dem Bau begonnen werden, für die Bauvollendung besteht eine Frist von 20 Jahren. Wenn es Einsprüche von Projektgegnern gibt, geht die Sache in die nächste Instanz beim Bundesverwaltungsgericht (BVwG).

Bisher standen einige vom Projekt betroffene Teilstrecken der Schwarzen Sulm unter Naturschutz: Die Wasserwelle des Fließgewässers sowie angrenzende Flächen samt Flora und Fauna waren die Gründe für die Erklärung zum Naturdenkmal. Nun werden diese auf einer Strecke von rund 500 Metern aufgehoben. Der Bescheid dient außerdem als eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung und eine Rodungsbewilligung für rund 74 Hektar Waldfläche. Laut Bescheid sollen im Bereich der Naturdenkmäler keine unmittelbaren Eingriffe wie Baumaßnahmen oder Wasserentnahmen durch das Vorhaben stattfinden.

Die Klubobfrau der Grünen im Landtag, Sandra Krautwaschl, äußerte sich am Donnerstag zu dem Bescheid: „Ich gehe davon aus, dass es dagegen Beschwerden geben wird und bin weiterhin überzeugt, dass das Projekt nicht umweltverträglich ist.“ Aus Grüner Sicht seien die Parteienrechte nicht gewahrt gewesen, es gebe offensichtliche Verfahrensmängel. „Für uns ist es weiter nicht nachvollziehbar, wieso die Landesregierung die Grenzen des Natura 2000-Gebiets so projektwerberfreundlich gezogen hat und den Projektwerbern damit den roten Teppich ausgelegt hat“, so Krautwaschl.

APA

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