Von einer Klimawende ist die Weltwirtschaft bei ihrer Rückkehr aus dem Corona-Tief laut einem UN-Bericht weit entfernt. Zwischen Jänner und Juli haben Fabriken und Kraftwerke weltweit mindestens so viel klimaschädliches CO2 aus fossilen Quellen ausgestoßen wie im gleichen Zeitraum 2019, also vor der Pandemie, hieß es in Genf von der Weltwetterorganisation (WMO), dem Weltklimarat (IPCC) und anderen Organisationen.
Der Rückgang der Emissionen während der ersten Covid-19-Phase im Vorjahr sei nur ein „kurzer Aussetzer“ gewesen. Der pandemiebedingte Einbruch wurde vielfach von Rufen begleitet, die Weltwirtschaft nachhaltiger wieder aufzubauen. „Dieser Bericht zeigt, dass wir 2021 bisher nicht in die richtige Richtung gehen“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.
Die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr lagen dieses Jahr bisher noch unter den Werten vor Beginn der Pandemie. Die Konzentration an Treibhausgasen, die zur Erderwärmung beitragen, nahm jedoch laut dem Bericht voriges Jahr und im ersten Halbjahr 2021 in der Atmosphäre weiter zu.
„Wir sind noch immer weit vom Plan entfernt, die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres im Hinblick auf die Bemühungen, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad zu halten. Nur wenn Staaten auf Strategien zur klaren Abkehr von CO2 setzen, können Emissionen fallen, hieß es.
Nach UN-Angaben war die Erde in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich 1,06 bis 1,26 Grad wärmer als im vorindustriellen Zeitalter im späten 19. Jahrhundert. Bis 2025 könnte der Wert auf bis zu 1,8 Grad klettern. Selbst bei Erreichen der Klimaziele könnte der Meeresspiegel bis zum Jahr 2300 zwischen 0,3 und 3,1 Meter ansteigen.
APA/dpa