Der Gaspreis hebt ab – diese Konzerne freut’s

21. September 2021

Was sich auf dem Gasmarkt tut, ist beispiellos. Diese vier Aktien profitieren davon ganz direkt.

Wer es noch nicht weiß: Der Gaspreis spielt verrückt. Der Normalverbraucher in den Privathaushalten wird das zwar erst beizeiten bei seinen Stromrechnungen bemerken. Aber der Großhandel bekommt den massiven Teuerungseffekt schon jetzt ab.


Gas kostet nämlich inzwischen drei Mal so viel wie zu Jahresbeginn. Gerade in den vergangenen Wochen ging es steil nach oben. Die Gründe sind vielfältig. Vereinfacht gesagt kann das Angebot mit der hohen Nachfrage nicht mithalten. Die Nachfrage aber erklärt sich nicht nur mit der Konjunktur, sondern auch mit der wetterbedingten Unzuverlässigkeit der erneuerbaren Energiequellen. Dazu kommen unterschiedlich bedingte Engpässe bei der Lieferung aus Russland, Norwegen und den USA.


Wie dem auch sei. Auch bei Gas gilt: Des einen Leid, des anderen Freud. Denn einige Konzerne werden von dieser Situation mächtig profitieren – und damit auch ihre Aktionäre.


Allen voran die russische Gazprom (ISIN: US3682872078), der weltweit größte Gaskonzern, der 40 Prozent der EU-Gasimporte deckt. Bei Gazprom rollt der Rubel nun richtig, weil die mangelhaft gefüllten europäischen Gasspeicher vollgepumpt werden müssen. Gazprom verkauft heute im Unterschied zu früher bereits mehr als die Hälfte seines Gases auf dem Spotmarkt, wo derzeit höhere Preise erzielt werden als auf dem Terminmarkt. Wohlgemerkt: Die Gazprom-Aktie ist auf Jahressicht schon um 90 Prozent gestiegen, jedoch noch weit von den Höhen der Rohstoffhausse bis 2008 entfernt. Auf diese wird der Kurs kaum klettern, aber wenn der jetzige Gaspreis nicht extrem fällt, hat die Aktie noch Luft nach oben.


Der norwegische Konzern Equinor (ISIN: US29446M1027), Europas zweitgrößter Lieferant hinter Gazprom, hat an der Börse auf Jahressicht 50 Prozent zugelegt, aber noch nicht einmal das letzte Zwischenhoch von Herbst 2018 erreicht.
Der amerikanische kleinere Gasförderer Cabot Oil & Gas (ISIN: US1270971039) hat erst in den vergangenen paar Wochen mit einem Kursplus von 25 Prozent auf die Situation zu reagieren begonnen. Auch hier sollte noch Potenzial bestehen.


Allemal interessant bleibt Cheniere Energy (ISIN: US16411R2085). Der Exporteur von US-Schiefergas profitiert auch stark von Lieferungen auf dem meist lukrativeren asiatischen Markt. Die hier schon vor Jahren vorgestellte Aktie hat auf Ein-Jahressicht um 80 Prozent zugelegt. Ist nicht wirklich billig und durchaus volatil. Wie der Gaspreis eben auch. Est

Die Presse am Sonntag