Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat am Dienstag in Wien ihre US-amerikanische Amtskollegin, Energieministerin Jennifer Granholm getroffen. Granholm hatte am Montag vor der Internationalen Atomenergieagentur IAEA die Bedeutung der Atomenergie als „wichtiger Akteur in unserem Kampf gegen die Klimakrise“ unterstrichen. Im Gespräch mit Gewessler ging es dagegen mehr um den Bereich erneuerbare Energien, wie es aus dem Ministerium auf APA-Nachfrage hieß.
„Thema des Gesprächs waren vor allem die großen Aufgaben, die global mit einem modernen Energiesystem der Zukunft auf uns zukommen“, betonte ein Sprecher des Klimaschutzministeriums. „Die gute und enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Österreich soll in diesem Zusammenhang weiter fortgesetzt werden.“
Granholm hatte in ihrer Rede beim IAEA-Gouverneursrat darauf verwiesen, dass der Bericht des Weltklimarats (IPCC) eindeutig gewesen sei. „Wir sind bei Alarmstufe Rot für die Menschheit und wir wissen, dass der fortgesetzte Einsatz von Kernenergie für die Bekämpfung des Klimawandels unerlässlich ist“, sagte sie. Der globale Markt für „saubere Energie“ würde bis 2030 auf mindestens 23 Billionen US-Dollar wachsen. Atomenergie werde hier eine entscheidende Rolle spielen. „Wir haben die Technologie und die politischen Lösungen, um die CO2-freie Kernenergie nachhaltig zu entwickeln, die nukleare und radiologische Sicherheit zu verstärken und um die globale Gesundheit zu verbessern… alles zur gleichen Zeit“, betonte Granholm.
Die österreichische Position zur Kernenergie ist dagegen eine andere. Nach Ansicht von Gewessler ist Atomkraft generell „unsicher“ und berge „enorme Gefahren“. Gemeinsam mit den Amtskollegen von vier anderen EU-Staaten hatte sich Gewessler unlängst in einem Brief an die EU-Kommission gegen die Einstufung von Atomkraft als grüne und nachhaltige Energie ausgesprochen.
( S E R V I C E : die Rede Granholms: http://go.apa.at/Ev0i7IVC )
APA