WKÖ warnt vor drohender Energielücke

21. September 2021, Wien
"Grüner" Strom ist derzeit noch Mangelware - Schöneck, APA/dpa

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen und zum European Green Deal – unter Vorbehalten. Es würden einige Bausteine fehlen – unter anderem die Schlüsselfrage, woher die benötigte erneuerbare Energie überhaupt komme, so Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ.

Ebenso sei noch offen, wie wir rasch zu den Investitionen in die benötigte Infrastruktur kommen. „Bis 2030 sind es noch neun Jahre. Wenn die Bauzeit drei bis vier Jahre dauert und die Genehmigungsverfahren davor nochmal so lange, dann kommen viele klimarelevante Projekte zu spät“, warnte der Kammerexperte bei der Online-Veranstaltung „Fokus Grüne Energie für alternative Antriebe im Verkehrssektor – genug für alle da?“.

Magnus Brunner (ÖVP), Staatssekretär im Klimaministerium, meinte: „Wir werden die E-Mobilität genauso brauchen wie Wasserstoff und eFuels.“ Dazu werde es möglicherweise weitere Technologien geben, die heute noch unbekannt seien. Klar sei aber auch, dass Österreich künftig einen höheren Strombedarf haben werde und dass dieser aus erneuerbaren Energiequellen kommen müsse. „Das heißt, wir werden viel mehr erneuerbaren Strom produzieren müssen und wir brauchen die Infrastruktur, damit dieser Strom auch fließt“, betonte Brunner, der daher erneut raschere UVP-Verfahren (Umweltverträglichkeitsprüfungen, Anm.) forderte.

Alexander Klacska, Verkehrs-Obmann in der WKÖ, rechnete heute vor: „Derzeit werden 69 Prozent der in Österreich genutzten Energie durch fossile Energie gedeckt, 75 Prozent werden importiert. Das heißt, wir müssen mehr als zwei Drittel neu aufbringen.“ Klacska plädiert daher dafür, in Form von internationalen Energiepartnerschaften sicherzustellen, dass auch künftig genügend Energie vorhanden ist. Er denkt dabei an Länder, die über ausreichend Sonne oder Wind verfügen und deshalb genügend Wasserstoff für Pkw und Lkw herstellen könnten.

APA

Ähnliche Artikel weiterlesen

ÖVP hält an höherer CO2-Bepreisung fest

25. September 2023, Wien/Innsbruck
Plakolm erteilt Forderungen aus Niederösterreich eine Absage
 - Wien, APA/EVA MANHART

E-Control: Energieversorger sollen Gasquellen offen legen

22. September 2023, Wien
Haber: "Abhängigkeiten sollen reduziert werden"
 - Wien, APA/E-CONTROL

Schwarz-Blau in Niederösterreich attackiert CO2-Bepreisung

21. September 2023, St. Pölten/Wien
Gemeinsam gegen Schwarz-Grün: Mikl-Leitner und Landbauer
 - St

Klimawandel: Bundesfonds soll regionale Antworten fördern

21. September 2023, Kufstein/Wien
Gernot Wörther, Programmleiter des Förderprogrammes
 - INNSBRUCK, APA/EXPA/JFK