Zur Umsetzung des EU-Klimapakets „Fit for 55“ muss das europäische Stromnetz massiv ausgebaut werden. Bis 2030 solle die Stromerzeugungskapazität um 27 Prozent steigen. Um diese Menge an Strom CO2-neutral zu liefern, brauche es eine Verdoppelung der Investitionen in das Netz auf 55 Mrd. Euro jährlich und eine Erhöhung der Gelder für die Errichtung von sauberen Erzeugungskapazitäten auf 75 Mrd. Euro pro Jahr. Zu diesem Schluss kommt der Strom-Branchenverband Eurelectric.
Um den steigenden Bedarf an Elektrizität zu decken, müsse die Stromerzeugungskapazität in Europa bis 2030 um 27 Prozent gegenüber 2020 erhöht werden, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Zur Einhaltung der Klimaziele müsse die Kapazität an erneuerbarer Energie deshalb um 93 Prozent steigen. Das sei nur möglich, wenn die europäischen Genehmigungsverfahren „radikal“ geändert würden.
Außerdem brauche es mehr Geld im Stromsektor. Bis 2030 müssten die jährlichen Investitionen in das europäische Stromnetz auf 55 Mrd. Euro verdoppelt werden, für den Ausbau sauberer Erzeugungskapazitäten seien 75 Mrd. Euro pro Jahr notwendig (bisher 31 Mrd. Euro jährlich). Die Interessensvertretung forderte als Voraussetzungen dafür „vorhersehbare marktorientierte Rahmenbedingungen, ein funktionierendes Emissionshandelssystem, eine Modernisierung der Netztarife“ und Regeln für Speichermöglichkeiten.
Die Energienutzung der Konsumenten müsse rasch auf Strom umgestellt und die jährlichen Emissionssenkungen deutlich auf 160 Megatonnen CO2-Äquivalent gesteigert werden, um die „Fit for 55“-Ziele zu erreichen. Außerdem müssten die Steuern und Abgaben auf Strom gesenkt werden. Dadurch würden CO2-freie Alternativen für Verkehr, Heizung und Kühlung für Konsumenten interessanter, schreibt Eurelectric.
APA