Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und seine EU-Amtskollegen beraten am Montag und Dienstag in Luxemburg über die wachsenden Energiepreise. „Wir sehen weltweit einen starken Anstieg bei den Preisen, insbesondere bei Rohstoffen und Baumaterialien“, erklärte Blümel gegenüber der APA im Vorfeld des Treffens. Die Großhandelspreise für Erdgas sind seit Monaten auf einem Höhenflug. Auch der Strompreis ist kräftig gestiegen. Vielerorts bekommen die Verbraucher das bereits zu spüren.
Höhere Konsumentenpreise gelten als Inflationstreiber. „Im August erreichte die Teuerungsrate sowohl in Österreich als auch in der gesamten Eurozone ein 10-Jahres-Hoch“, so Blümel. Die meisten Experten gingen zwar davon aus, dass die höhere Inflation nicht dauerhaft sein werde. „Wir verfolgen die Entwicklung jedenfalls ganz genau“, betonte der Finanzminister. Das Thema wird die Eurogruppe am Montag (ab 15.00 Uhr) beschäftigen.
Blümel will erneut die „europäische Schuldenpolitik“ adressieren. „Österreich setzt sich gemeinsam mit sieben weiteren europäischen Staaten in der sogenannten Allianz der Verantwortung für den Abbau der Schulden nach der Krise und eine Rückkehr zu nachhaltigen Finanzen ein“, so der Finanzminister. Die allgemeinen Schuldenregeln der EU wurden wegen der Coronapandemie bis voraussichtlich 2023 ausgesetzt.
Am Dienstag wollen die Finanzminister aller EU-Staaten (ab 9.00 Uhr) unter anderem zur Vorbereitung der UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow 31. Oktober bis 12. November die gemeinsame Position zur Klimafinanzierung festlegen. Blümel erklärte in diesem Zusammenhang und mit Blick auf die in Österreich geplante „ökosoziale“ Steuerreform, „es braucht die freie Marktwirtschaft, um Gewinne umverteilen zu können, um Nachhaltigkeit erreichen zu können“.
APA