Steile Berge, hohe Pässe – und trotzdem den niedrigsten Spritverbrauch von allen Bundesländern. Laut Berechnungen des VCÖ haben die Vorarlberger Autofahrer den geringsten Diesel- und Benzinkonsum im Ländervergleich, am anderen Ende stehen die Burgenländer (Diesel) und Salzburger (Benzin). Mit Ausnahme von Wien gibt es ein Ost-West-Gefälle, zeigen Daten der Statistik Austria vom Zeitraum 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020.
Der jährliche Verbrauch der Diesel-Pkw von Österreichs Haushalten lag bei durchschnittlich 786 Liter. Vorarlberg, Salzburg, Tirol und Wien bewegten sich unter dem Durchschnitt. „In Vorarlberg wird ein Diesel-Pkw um fast 1.100 Kilometer pro Jahr weniger gefahren als im Österreich-Schnitt. Der Spitzenplatz von Vorarlberg ist auch die Folge des hohen Anteils der zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegten Alltagswege“, stellte VCÖ-Experte Michael Schwendinger heute in einer Aussendung fest.
Das Einsparungspotenzial sei erheblich. „Fährt ein durchschnittlicher Diesel-Pkw-Fahrer um 1.000 Kilometer pro Jahr weniger, reduziert sich der jährliche Spritverbrauch um 65 Liter, was bei aktuellen Spritpreisen eine Ersparnis von rund 90 Euro bringt. Zudem werden dadurch 170 Kilogramm CO2 vermieden“, rechnete Schwendinger vor. Einem durchschnittlichen Benzin-Pkw Fahrer brächten 1.000 Kilometer weniger eine Ersparnis fast 100 Euro.
Und so sieht das Ranking beim Dieselauto in privaten Haushalten aus: Vorarlberg 702 Liter, Salzburg 746, Tirol 748, Wien 764, Steiermark 784, Oberösterreich 794, Kärnten 808, Niederösterreich 817 und Burgenland mit 824 Liter im Jahr. Beim Benzin haben die Vorarlberger mit 586 Liter die Nase vorne, gefolgt von Tirol mit 602, Steiermark 604, Oberösterreich 617, Kärnten 618, Wien 620, Burgenland 621, Niederösterreich 657 und Salzburg mit 662 Liter. Hier liegt der Österreich-Schnitt bei 625 Liter, so der VCÖ.
Aktuell setzen die Ölpreise zu Höhenflügen an. Der Preis für die Nordseesorte Brent ist mit 86,04 Dollar pro Fass auf dem höchstem Stand seit drei Jahren. Auch in Österreich wirken sich die hohen Ölpreise bereits an den Zapfsäulen aus, Höchststände bei den Preisen für Diesel und Benzin seien hierzulande allerdings noch nicht erreicht, so eine Spritpreis-Expertin des ÖAMTC am Montag auf APA-Anfrage.
APA