UN melden Rekordhoch von CO2-Konzentration

25. Oktober 2021, Genf

Die Konzentration von Treibhausgasen ist den Vereinten Nationen zufolge 2020 auf ein Rekordhoch gestiegen und die Welt damit auf dem Weg zu ihren Klimazielen weit ab vom Kurs. Einem am Montag veröffentlichtem Bericht der Weltmeteorologieorganisation (WMO) zufolge nahm die Konzentration von Kohlendioxid im Corona-Jahr sogar noch mehr zu als im Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts – obwohl die Emissionen wegen Lockdown-Maßnahmen vorübergehend sanken.

Abhängig vom Verbrauch fossiler Brennstoffe schwankt zwar der Ausstoß von CO2. Da das Gas aber über Jahrhunderte in der Atmosphäre bleiben kann, unterscheiden sich die Zahlen zu Emissionen und Konzentration.

Der WMO-Bericht bestätigte die Erwartung, dass die Verlangsamung der Wirtschaft infolge der Pandemie keinen spürbaren Einfluss auf den Gehalt von Treibhausgasen in der Atmosphäre haben würde. Eine weitere Zunahme klimaschädigender Gase in der gegenwärtigen Geschwindigkeit würde dazu führen, dass die Temperaturen weit mehr stiegen als bei der Weltklimakonferenz 2015 in Paris vereinbart, warnte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Damals wurde das Ziel ausgegeben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten zu begrenzen. „Wir sind weit ab vom Kurs“, mahnte Taalas.

„Wir müssen unsere Industrie-, Energie- und Transportsysteme auf den Prüfstand stellen – unsere ganze Lebensweise“, forderte der finnische Meteorologe. Bei der demnächst anstehenden Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow müsse es „dramatisch mehr“ Zusagen für den Klimaschutz geben. Bei der Konferenz treffen sich Vertreter von fast 200 Staaten.

Die WMO weist in ihrem jährlichen Bericht neben Kohlendioxid auch die Konzentration für Methan und Stickoxide aus, die ebenfalls als Treibhausgase gelten. CO2 hat aber den größten Effekt. Erste Zahlen von 2021 deuten der WMO zufolge darauf hin, dass die CO2-Level weiter steigen. Die WMO zeigte sich zudem besorgt über die jüngste Entwicklung im Amazonas-Gebiet. Der dortige Regenwald spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von CO2. Doch durch Waldbrände und Abholzung haben sich laut der WMO Teile des Amazonas inzwischen erstmals von einer sogenannten CO2-Senke zu einer CO2-Quelle entwickelt.

APA/Reuters