EU-Kommissionschefin will mehr Klimaschutz in Drittländern

27. Oktober 2021, Glasgow/Brüssel
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen - Brussels, APA/AFP/POOL

Wenige Tage vor Beginn des Weltklimagipfels am Sonntag hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die USA und andere Industrieländer zu stärkeren Anstrengungen aufgerufen. Die Konferenz im schottischen Glasgow sei ein „Moment der Wahrheit“, schrieb von der Leyen in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. „Ähnlich wie Europa müssen auch die anderen großen Volkswirtschaften konkret darlegen, wie sie ihre Ziele erreichen wollen“, forderte die Kommissionschefin.

Von der Leyen schrieb weiter, es gehe in diesem Jahrzehnt um „alles oder nichts“. Sie rief die USA, Japan, Südkorea und Südafrika auf, sich nicht nur zu Klimazielen zu bekennen, sondern diese auch „mit konkreten Vorhaben zu unterfüttern“.

Das europäische Klimabündnis CAN sieht dagegen auch die EU in der Pflicht. „Reiche Länder wie die EU-Mitgliedstaaten sollten nicht herumsitzen und abwarten“, forderte CAN-Europachefin Chiara Martinelli am Mittwoch in Brüssel. Sie rief die EU auf, ihr Klimaziel für 2030 nachzubessern. Statt die Treibhausgase bis dahin um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 abzubauen, sei eine Senkung um 65 Prozent geboten.

Auch bei dem internationalen Klimafonds zur Unterstützung ärmerer Länder in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar (86,07 Mrd. Euro) müsse die EU großzügiger sein, forderte der Dachverband CAN, dem unter anderem der WWF und Oxfam angehören. Von der Leyen verwies in ihrem Gastbeitrag auf die EU-Zusage von 30 Milliarden US-Dollar. Dagegen seien andere große Industrienationen „erheblich im Rückstand“, kritisierte sie.

APA/ag

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