Die Explosion der Energiepreise gibt dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea Schub. Der Betriebsgewinn sprang im dritten Quartal auf 983 Millionen Euro von 399 Millionen Euro vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bereinigte Nettoergebnis verdreifachte sich auf 234 Millionen Euro von 68 Millionen.
„Das dritte Quartal 2021 war ein außergewöhnliches Quartal, das durch ein attraktives Rohstoffpreisumfeld geprägt war, und zwar insbesondere hinsichtlich der europäischen Gaspreise, die voraussichtlich den ganzen Winter über auf diesem hohen Niveau bleiben dürften“, sagte Vorstandschef Mario Mehren.
Dabei musste Wintershall Dea einen Anstieg der Produktionskosten von 20 Prozent verdauen. Die Produktion wurde zudem durch einen Brand in einer externen Gas- und Kondensat-Aufbereitungsanlage in Russland beeinträchtigt. Sie lag im dritten Quartal mit 588.000 Barrel Öläquivalent (BOE) pro Tag um drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr senkte Wintershall Dea sein Produktionsziel auf 615.000 bis 630.000 von bisher 630.000 bis 640.000 boe/Tag.
Wintershall Dea entstand 2019 aus dem Zusammenschluss der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea. BASF ist mit 67 Prozent beteiligt, die Investorengruppe Letter One, die ehemalige Dea-Eignerin, hält an dem Gemeinschaftsunternehmen 33 Prozent. Der ursprünglich für die zweite Jahreshälfte geplante Börsengang des Unternehmens wurde im Sommer erneut verschoben und wird nun erst nach 2021 angestrebt.
APA/ag