Fluence bei Börsengang 4,8 Mrd. Dollar wert

28. Oktober 2021, New York/München

Das US-Energiespeicher-Unternehmen Fluence Energy nimmt mit seinem Börsengang an der Technologiebörse Nasdaq bis zu 1,01 Milliarden Dollar ein. Die bis zu 35,65 Millionen Aktien werden zu 28 Dollar (24 Euro) ausgegeben, oberhalb der Preisspanne, die von 21 bis 24 Dollar reichte, wie das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens mit dem US-Versorger AES am Donnerstag mitteilte.

Das Unternehmen aus Arlington im Bundesstaat Virginia wird damit zu dem für Donnerstag geplanten Börsenstart mit 4,8 Mrd. Dollar bewertet. Allein die Siemens-Beteiligung ist rechnerisch 1,6 Mrd. Dollar wert; dem deutschen Technologiekonzern winkt damit ein beträchtlicher Buchgewinn.

Die neuen Aktionäre sollen nach der Emission durchgerechnet bis zu 20,8 Prozent der Fluence-Anteile halten. Mit dem Erlös will der Börsenneuling Schulden zurückzahlen. Fluence war im Jänner 2018 als Gemeinschaftsunternehmen von AES und Siemens gegründet worden. Anfang des Jahres stieg der Staatsfonds von Katar (QIA) ein; damals wurde Fluence schon mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Siemens und AES halten bisher jeweils 43 Prozent der Anteile, auch nach dem Börsengang haben sie zusammen mit 91 Prozent der Stimmrechte das Sagen. Organisiert wurde die Emission von den Investmentbanken JPMorgan, Morgan Stanley, Barclays und Bank of America.

Fluence entwickelt und produziert riesige Lithium-Ionen-Batterien zur Speicherung von Energie. Solche Energiespeicher seien der Dreh- und Angelpunkt eines CO2-freien Stromnetzes, das auf erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne angewiesen ist, hatte Fluence-Chef Manuel Perez Dubuc beim Einstieg von QIA gesagt. In ihnen wird die Wind- und Sonnenenergie gespeichert und damit auch für Spitzenlast-Zeiten nutzbar gemacht. Mit Hilfe von Fluence plant die Infrastruktur-Sparte von Siemens (Smart Infrastructure) in Nordbayern einen der größten Batteriespeicher Europas.

Das Unternehmen wächst zwar kräftig, schreibt aber laut dem Börsenprospekt noch tiefrote Zahlen. Im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) sei der Umsatz nach ersten Schätzungen auf 650 bis 699 (2019/20: 561) Mio. Dollar gestiegen, ein Plus von bis zu 25 Prozent. Der Nettoverlust verdreifachte sich auf 158 bis 169 (minus 47) Mio. Dollar. Neben den üblichen Anlauf-Investitionen hätten die Umstellung auf Massenproduktion, Verzögerungen in der Lieferkette und coronabedingte zeitweilige Schließungen bei Kunden das Ergebnis belastet, hieß es in dem Prospekt.

APA/Reuters

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