Derzeit gehen beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) zahlreiche Beschwerden von Konsumentinnen und Konsumenten gegen mehrere Energieanbieter ein. Der Vorwurf: Diese wollen die Preisgarantien umgehen. „Offenbar reagieren diese Energieunternehmen auf das geänderte Preisniveau des Großhandels und versuchen, bei ihren Kunden Preiserhöhungen durchzusetzen“, so der VKI am Freitag in einer Aussendung.
Manche Energieanbieter versuchten unter anderem, die zugesagten Preise mittels Änderungskündigung zu erhöhen und bieten dabei entsprechende neue – deutlich höhere – Preise an. Diese sollen gelten, wenn der Preiserhöhung nicht widersprochen wird. Erfolgt ein Widerspruch gegen die Preiserhöhung, soll nach Vorstellung der Energieanbieter das Vertragsverhältnis enden, beschreiben die Konsumentenschützer die Vorgehensweise. Andere Energieanbieter kündigten die Verträge nach Ablauf von zwölf Monaten vor Ende der Preisgarantie und wollten sich damit der für sie ungünstigen Verträge entledigen.
Zur Einordnung: Der Österreichische Gaspreisindex ist im November im Vergleich zum Vormonat Oktober um 43,2 Prozent gestiegen.
Der VKI hält derartige Vorgangsweisen für unzulässig und fordert die Energieanbieter auf, ihren Standpunkt zu überdenken. „Es kann nicht sein, dass Energieanbieter zugesagte Preisgarantien nicht einhalten und die vereinbarten Preise vor Ablauf der Preisgarantie zu Lasten der Konsumentinnen und Konsumenten erhöhen möchten“, kritisiert Thomas Hirmke, Leiter des Bereiches Recht im VKI. „Wir prüfen rechtliche Schritte und werden notfalls eine gerichtliche Klärung herbeiführen.“
Infos zu Kündigungen durch Energieanbieter gibt es auf www.verbraucherrecht.at
APA