Ist bei einem großflächigen Blackout der Strom weg, steht die Bevölkerung vor großen Problemen. Der Wasserverband rüstet sich für den Ernstfall.
blackout-vorsorge
Ist der Strom für längere Zeit weg, dann wird‘s finster. Unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ hat der Wasserverband Südliches Burgenland ein Energiekonzept erarbeitet, um im Ernstfall die Wasserversorgung über mehrere Tage aufrecht erhalten zu können. „Wir haben schon vor Jahren damit begonnen uns damit auseinanderzusetzen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein“, erklärt Geschäftsführer Christian Portschy. Bereits bestehende Photovoltaikanlagen wurden auf 100 kWp verdoppelt, „weiters wurde ein Speicher angeschafft, um die Versorgung bei Stromausfällen länger aufrecht zu erhalten“, sagt Portschy.
Das Wasserwerk Oberwart dient als Drehscheibe für den Bezirk. „Aufgrund der hügeligen Topografie, muss das Tiefenbrunnenwasser mit viel Energieaufwand aus großer Tiefe (bis 300 Meter) gewonnen und verteilt werden“, erklärt Portschy. Langfristiges Ziel ist es, die zahlreichen Anlagen mit erneuerbarer Energie zu betreiben. „Das hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Bewilligung und auch davon, ob es in den jeweiligen Gebieten überhaupt Sinn macht“, weiß Portschy. Um inzwischen flexibel und wirtschaftlich sinnvoll den Übergang zu bewältigen, hat der Wasserverband beschlossen, Zapfwellengeneratoren (motorloses Notstromaggregat) einzusetzen. Verglichen mit einem Notstromaggregat ist dieser mobiler – ein entsprechender Traktor ist rund 50 km/h schnell und kommt fast überall hin und noch dazu ist die „Tankstelle“ auch gleich mit an Bord. 500 Liter Dieselkraftstoff sind im Tank und ein 24 Stunden Betrieb ist möglich. „Es ist viel billiger, da es nur bei Bedarf eingesetzt wird, und es gibt so gut wie keine Wartung. Mit verschiedenen Landwirten wurde eine Bereitschaft schriftlich abgeschlossen“, erklärt Portschy. Das erste Gerät wurde bereits in Empfang genommen, 2022 soll ein zweites Exemplar folgen.
BVZ