Frankreich will gemeinsames Vorgehen gegen Energiepreise

8. November 2021, Paris
Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire
 - Washington, APA/AFP

Frankreich dringt weiter auf ein gemeinsames Vorgehen gegen hohe Energiepreise in Europa. „Wir wollen einen automatischen Preisstabilisator einrichten“, sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire der Nachrichtenagentur AFP. Energieproduzenten, die wegen der gestiegenen Preise hohe Gewinne machen, sollten dies an die Kunden weitergeben, erklärte Le Maire. Frankreichs Vorschläge zum Energiemarkt stoßen bei mehreren EU-Mitgliedern auf Skepsis.

„Wenn der Gaspreis bei 150 Euro liegt und ein Stromlieferant nur 50 Euro Produktionskosten hat, wie es bei EDF (einem französischen Stromkonzern) der Fall ist, dann fallen automatisch hohe Gewinne an“, erklärte Le Maire. Davon sollten künftig auch private Kunden und Unternehmen profitieren.

Frankreich wolle sich außerdem für Langzeitverträge mit Fixpreisen für Unternehmen einsetzen, sagte Le Maire. Dies solle ausschließlich CO2-arme Energieträger betreffen. „Dies würde den Preis für Großkunden stabilisieren und gleichzeitig die CO2-armen Energien fördern“, sagte Le Maire. Frankreich bezieht etwa 70 Prozent seines Stroms aus Atomkraftwerken und setzt sich dafür ein, Atomkraft als emissionsarme und deswegen grüne Energie anerkennen zu lassen.

Le Maire betonte, dass Frankreich nicht den europäischen Energiemarkt beeinflussen wolle, „der gut funktioniert und allen Mitgliedern die Verfügbarkeit von Energie garantiert“. Es gehe vielmehr um die Preise für den Endverbraucher. „Die hohen Preise werden andauern“, sagte Le Maire. „Die Nachfrage ist hoch, und der Preis für CO2 wird weiter steigen“, fügte er hinzu.

APA/ag

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