NGOs fordern jährliche Nachbesserung von Klimaplänen

9. November 2021, Glasgow

Angesichts der beschleunigten Erderhitzung haben Umweltschutzorganisationen gefordert, dass die rund 200 Staaten auf der UN-Klimakonferenz künftig jährlich statt nur alle fünf Jahre ihre Klimaschutzpläne nachbessern müssen – bis die Klimakrise eingedämmt ist. Der Prozess müsse viel schneller werden, sagte der Delegationschef von Greenpeace, Juan Pablo Osornio, am Montag in Glasgow. Gleicher Meinung war die Oxfam-Chefin auf der COP26, Tracy Carty.

Carty zufolge müsse der Ehrgeiz beim Schutz des Klimas drastisch gesteigert werden. Sie pochte überdies auf Reparationszahlungen reicher Staaten an arme Länder für unvermeidliche Schäden durch die fatalen Folgen der Erderwärmung. Als Beispiele nannte sie lang andauernde Dürren und tropische Wirbelstürme nie gekannten Ausmaßes. „In den ärmsten Ländern ist die Klimakrise bereits eine tödliche Realität“, sagte sie. Doch wollten die reichen Industriestaaten über Schadenersatz nicht sprechen. Insgesamt seien die Verhandlungen noch lange nicht am Ziel. Es sei noch ein langer Weg, damit die Konferenz in Glasgow positiv in Erinnerung bleiben könne.

Osornio von Greenpeace sagte, die Welt müsse schnell von Kohle, Öl und Gas Abschied nehmen. „Es ist mir unbegreiflich, dass in den 26 Jahren, die es Klimakonferenzen schon gibt, in den Texten niemals das Wort fossile Energieträger aufgetaucht ist. Das ist wie ein Buch über das Abnehmen zu schreiben, aber darin nicht über das Essen zu sprechen.“

Die UN-Konferenz mit mehr als 30.000 Delegierten soll am Freitag enden. Frühere Gipfel sind öfters verlängert worden.

APA/dpa